Kunst:"Salvator Mundi": Herkunft ungeklärt

Der "Salvator Mundi", der bei Christie's im November 2017 als originales Gemälde Leonardo da Vincis versteigert wurde, kommt womöglich nicht aus der Sammlung des britischen Königs Karl I.

Von Kia Vahland

Der "Salvator Mundi", der bei Christie's im November 2017 als originales Gemälde Leonardo da Vincis versteigert wurde, kommt womöglich nicht aus der Sammlung des britischen Königs Karl I. Dies berichtet Art Newspaper unter Berufung auf eine Recherche des Buchautors Ben Lewis. Demnach ist das Gemälde aus der königlichen Sammlung ein anderes, das sich heute im Puschkin-Museum in Moskau befindet. Es zeigt ebenfalls einen Heiland mit Glaskugel und wird dem Leonardo-Nachfolger Giampietrino zugeschrieben. Diese Fassung trägt die Buchstaben "CR" auf der Rückseite, die für "Charles Rex" stehen, und ist damit wahrscheinlich das Bild, das in alten Inventareinträgen der britischen Sammlung als angebliches Werk Leonardos erwähnt wird.

Der im vergangenen Jahr verauktionierte "Salvator Mundi" hatte einen Preis von 450,3 Millionen Dollar erzielt. Er sollte als Dauerleihgabe im Louvre Abu Dhabi ausgestellt werden, ist dort aber offenbar noch nicht angekommen oder wird unter Verschluss gehalten. Es gibt erhebliche Zweifel an der malerischen Qualität des Werkes, zudem ist es schlecht erhalten und wurde massiv restauriert (siehe SZ vom 9. und 16. November). Dafür, dass Leonardo ein solches Sujet gemalt hat, fehlen historische Belege.

© SZ vom 03.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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