Annegret Kramp-Karrenbauer:Der Kampf mit den fünf Rs

Annegret Kramp-Karrenbauer: Auf diesem Schild hat ihr Name Platz: Die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer mit Kanzerlin Angela Merkel beim CDU-Parteitag in Hamburg.

Auf diesem Schild hat ihr Name Platz: Die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer mit Kanzerlin Angela Merkel beim CDU-Parteitag in Hamburg.

(Foto: John MacDougall / AFP)
  • Annegret Kramp-Karrenbauers Name sprengt die Kurzmeldungsspalte jeder Zeitung. Erstmals sah sich 1998 die Saarbrücker Zeitung mit diesem Problem konfrontiert.
  • Die neue CDU-Chefin sieht daher die Verwendung des Kürzels "AKK" locker.

Von Martin Schneider

Als Annegret Kramp im Jahr 1984 den Bergbauingenieur Helmut Karrenbauer heiratete, konnte niemand ahnen, dass aus dieser Eheschließung einmal ein Thema von globaler Bedeutung resultieren würde. Neben der damals ziemlich progressiven Abmachung, dass derjenige Ehepartner den ganzen Tag arbeiten soll, der mehr verdient und der andere dann kürzer tritt, um sich um die Kinder zu kümmern, erzeugte die Hochzeit auch einen Namen, der ein bisschen komplizierter auszusprechen ist als zum Beispiel Angela Merkel - erst recht für ausländische Journalisten. Kramp-Karrenbauer sagte dazu nach ihrer Wahl zur neuen CDU-Chefin in einem ZDF-Interview, sie vertraue auf deren Zungenfertigkeit. Im Netz kann man sich anhören, wie Reporter aus der ganzen Welt den Namen aussprechen. Wobei die englischsprachigen Kollegen gern Ännegreat sagen und japanische Sprecher den Kampf gegen die fünf Rs im Moment noch verlieren.

Ein weiteres Problem ist neben der Aussprache die Länge des Namens, der zumindest die Kurzmeldungsspalte jeder Zeitung sprengt. Das erste Blatt, das sich mit diesem Problem konfrontiert sah, war die Saarbrücker Zeitung. Als Kramp-Karrenbauer 1998 für kurze Zeit in den Bundestag nachrückte, behalf sich die Lokalredaktion mit der Zeile "Dreifache Mutter zieht in den Bundestag", aber spätestens 2000, als sie Innenministerin im Saarland wurde, musste eine tragfähigere Lösung her.

Ulrich Brenner, Leiter der Politikredaktion der Saarbrücker Zeitung, erinnert sich, dass die Politikerin ausdrücklich nicht bei ihrem Geburtsnamen Kramp genannt werden wolle. Gegen die Abkürzung "AKK" hatte sie jedoch nichts einzuwenden. "Wir haben aber fast immer darauf verzichtet", sagt Brenner. Der Grund: AKK war damals im Saarland so etwas wie ihr Spitzname und die Zeitung empfand den Einsatz in Überschriften als zu distanzlos. Auch einige Leser der Süddeutschen Zeitung beschwerten sich, wenn ausnahmsweise statt des vollständigen Namens das Kürzel gedruckt wurde.

Und was denkt Kramp-Karrenbauer heute? Die CDU lässt ausrichten, dass die neue Chefin die Verwendung des Kürzels locker sehe. "Sie hat damit kein Problem", sagt eine Sprecherin. Auf Twitter heißt sie übrigens selbst @_A_K_K_. Der Profil-Name @AnnegretKrampKarrenbauer hätte in den Anfangszeiten des Kurznachrichtendienstes einfach zu viele der 140 Zeichen verbraucht.

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