Aschaffenburg:Spaziergänger finden menschliches Skelett - Polizei sucht Wald ab

Schon vor einer Woche hatten Spaziergänger im unterfränkischen Haibach ein Skelett gefunden. Nun überprüft die Polizei Zusammenhänge mit offenen Vermisstenfällen. Im Fokus steht eine verschwundene 16-Jährige.

Von Olaf Przybilla

Nach dem Fund eines menschlichen Skeletts bei Haibach im Landkreis Aschaffenburg hat die Polizei mit einem Großaufgebot ein Areal am Findberg abgesucht. Nach Angaben von Polizeisprecher Michael Zimmer war eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei im Einsatz auf der Suche nach möglichen Spuren. Schon vor einer Woche hatten zwei Spaziergänger abseits des Weges ein Skelett gefunden und die Polizei alarmiert. Nach Angaben des Polizeisprechers "erfolgte die Obduktion bereits im Lauf der vergangenen Woche". Seitdem werde zu Identität, Liegedauer und Todesursache ermittelt. Überprüft werden dabei auch mögliche Zusammenhänge mit offenen Vermisstenfällen.

Konkreter will die Polizei nicht werden. Nach SZ-Informationen überprüfen Ermittler aber vor allem einen rätselhaften Vermisstenfall am Untermain. Im Mai 2017 war die 16 Jahre alte Berufsschülerin Mezgin Nassan aus Syrien verschwunden. Angehörige hatten sie als vermisst gemeldet. Mit großem Aufwand wurde nach ihr gesucht, ohne Erfolg.

Einen Monat nach ihrem Verschwinden soll der Vater der Schülerin auf ihren 23 Jahre alten syrischen Freund eingestochen haben. Danach verschwand der Vater spurlos. Nach dem 42-Jährigen wird seither mit internationalem Haftbefehl gesucht. Ohne Erfolg. Die Polizei geht dem Verdacht nach, dass der Vater die Beziehung der 16-Jährigen mit dem 23-Jährigen womöglich nicht akzeptiert hat. Alles weitere ist Spekulation.

Die 16-Jährige, wohnhaft in Goldbach, war am 4. Mai nicht nach Hause gekommen. Auch am Telefon war sie nicht erreichbar. Sämtliche Versuche, die Aschaffenburger Berufsschülerin zu finden, verliefen erfolglos. Unter anderem war der Main von Tauchern abgesucht worden. Auch die Suche mit Spürhunden brachte kein Ergebnis. Schon früh waren die Ermittler von einem möglichen Gewaltverbrechen ausgegangen. Der Fund eines Skeletts in der näheren Umgebung ihres Wohnortes könnte diese Hypothese nun zur traurigen Gewissheit werden lassen.

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