Ludwigsvorstadt:Edeltraud bekommt Nachwuchs

Ludwigsvorstadt: Edeltraud, die zweite: An der Landwehrstraße hat eine Dependance des Begegnungszentrums für deutsche Sprache und Kultur eröffnet.

Edeltraud, die zweite: An der Landwehrstraße hat eine Dependance des Begegnungszentrums für deutsche Sprache und Kultur eröffnet.

(Foto: Stephan Rumpf)

Das Begegnungszentrum für deutsche Sprache und Kultur eröffnet an der Landwehrstraße eine Dependance

Von Andrea Schlaier, Ludwigsvorstadt

Es ist wieder Leben eingekehrt in den Hinterhof an der Landwehrstraße 44. Bald 40 Jahren lang sind hier in der Kuba-Moschee Muslime zum Beten zusammengekommen. 2017 dann wurde diese aus Brandschutzgründen geschlossen. Inzwischen sind die Räume frisch saniert und seit Kurzem fungieren die zwei Stockwerke wieder als Treffpunkt. Das Club-Haus, oder bedächtiger formuliert: Begegnungszentrum, mit dem sehr deutschen Namen "Edeltraud" ist eingezogen und hat hier vor wenigen Tagen offiziell seine zweite Dependance eröffnet. "Wir wollen ein offener, interkultureller Ort im teuren und für Neuankömmlinge oft abweisend wirkenden München" sein, sagt Geschäftsführerin Stephanie Olbrich.

Hinter Edeltraud stehen der Verein Deutschzentrum München und der angegliederte German Conversation Club, ein Freizeitforum für gemeinsame Aktivitäten. Für Menschen, die an der Isar leben und aus aller Welt kommen, geht es einerseits darum, Sprache zu erlernen und gleichzeitig etwa bei gemeinsamen Kino- oder Literaturabenden und Bergwanderungen Vertrautheit untereinander und mit dem neuen Lebensumfeld zu gewinnen. Knapp 6000 Neu-Münchner sind auf diese Weise bereits miteinander verknüpft, erzählt die studierte Gymnasiallehrerin Stephanie Olbrich.

Bisher traf sich die Gemeinschaft im ersten und bis dahin einzigen Stützpunkt an der Laimer Camerloherstraße, wo auch alternative Kunstprojekte und Ausstellungen Platz gefunden haben. Das neuste Projekt heißt "Mutter - Kind - Deutsch" und ist für ausländische Mütter mit Kindern im Vorschulalter konzipiert. Damit soll das Netzwerk auch um eine weitere Gruppe erweitert werden. Bisher gehören dazu unter anderem Studenten und Ex-Pats, also Angestellte, die von ihren Arbeitgebern für eine begrenzte Zeit ins Ausland geschickt werden. Über Einkünfte aus den Angeboten finanziert sich der Verein.

"Es ist wichtig", sagt Olbrich, "nach Deutschland gekommene Menschen zu empowern, sich in Deutschland einzubringen." Das soll nun zusätzlich auf den etwa 400 Quadratmetern Fläche an der Landwehrstraße geschehen. Vermieterin ist die Theatergemeinde München, die hat, so erklärt ihr Geschäftsführer Michael Grill bei der Eröffnung, für den gut einjährigen Umbau einen sechsstelligen Betrag investiert. Man freue sich jetzt sehr über diese "Belebung" des Viertels.

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