Nachruf:Trauer um Karl Halt Trossbach

Karl Halt Trossbach war Mitbegründer der Gruppe D und engagierte sich für die Internationale Jugendbegegnungsstätte Dachau. Er starb mit 77 Jahren in Berlin. (Foto: Toni Heigl)

Der Bildhauer und frühere KVD-Vorsitzende starb im Alter von 77 Jahren in Berlin

Von Walter Gierlich

Am Ersten Weihnachtsfeiertag ist der Bildhauer Karl Halt Trossbach im Alter von 77 Jahren in Berlin gestorben. In den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts war er Vorsitzender der Künstlervereinigung Dachau (KVD). Von dem Bildhauer stammen unter anderem die künstlerischen Nachbildungen des Freisinger und des Augsburger Tors in der Dachauer Altstadt.

Halt Trossbach war 1984 zusammen mit Bruno Schachtner, Heinz Eder und anderen einer der Künstler, welche die KVD aus ihrem Dornröschenschlaf wachgeküsst haben und für eine neue, zeitgenössische Ausrichtung der Vereinigung sorgten. Mit der Schlossausstellung in jenem Jahr setzte sich die Gruppe von der Kunstauffassung der Nachkriegszeit in Stadt und Landkreis ab - vor allem von der offiziellen Bevorzugung all derjenigen, die Landschaften im Stil der ehemaligen Künstlerkolonie malten.

In seiner Zeit als KVD-Chef setzte sich Halt Trossbach vergeblich für eine eigene Galerie ein, in der die Künstler der Gruppe ausstellen konnten. Auch forderte er, ohne Erfolg, aufgelassene Gewerberäume Malern und Bildhauern als Ateliers zu überlassen. Mit der Kommunalpolitik befand sich der Bildhauer wegen unterschiedlicher Kunstauffassungen damals immer wieder im Clinch. 2002 zog er mit seiner Frau, der Drehbuchautorin Christiane Sadlo, mit der seit 1982 verheiratet war, nach Berlin. Sadlo hat zahlreiche Folgen für Fernsehserien geschrieben und ist unter dem Pseudonym Inga Lindström Verfasserin der in Schweden spielen Romanzen, die seit 2003 sonntags häufig im ZDF laufen.

© SZ vom 31.12.2018 / W.G. - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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