Bundesamt prüft:Radwan und Wagner gehackt

Bundestag

Der deutsche Bundestag wurde Ziel eines Hacker-Angriffs.

(Foto: Michael Kappeler/dpa)

Von den beiden Bundestagsabgeordneten aus dem Landkreis gelangten private Daten ins Netz.

Von Benjamin Emonts

Bislang unbekannte Hacker haben persönliche Daten Hunderter deutscher Politiker über das soziale Netzwerk Twitter veröffentlicht. Betroffen von dem Angriff sind nach jetzigem Kenntnisstand auch zwei Bundestagsabgeordnete aus dem Landkreis: Andreas Wagner (Linke) und Alexander Radwan (CSU). Beide bestätigten den Vorgang am frühen Freitagnachmittag der SZ.

Der Hacker-Angriff hat einem rbb-Bericht zufolge alle im Bundestag vertretenen Parteien mit Ausnahme der AfD getroffen. Bei den erschlichenen Daten handelt es sich demnach vor allem um private Telefonnummern, Wohnanschriften, E-Mail-Adressen und Personalausweisdaten, teilweise auch um Mail- und Chat-Verläufe. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan kam offenbar noch glimpflich davon. In dem Leak seien seine Handynummer und die Festnetznummer des Landtagsbüros von Ilse Aigner, mit dem er regelmäßig in Kontakt stehe, öffentlich geworden. "Das ist nichts Sensationelles, aber es zeigt, dass man immer mit solchen Angriffen rechnen muss", sagt Radwan. "Es ist ein Zeichen, wie sensibel die ganze Thematik ist. Wir müssen die Sache sehr ernst nehmen und unsere Hausaufgaben machen."

Andreas Wagner von der Linken sagt, er sei am Freitagmorgen von seiner Fraktion über den Vorgang informiert worden. "Sensible Daten von mir wurden nach meinem derzeitigen Kenntnisstand nicht erbeutet und veröffentlicht", sagt er. "In jedem Fall werde ich meine Maßnahmen zur Datensicherheit überprüfen und wenn nötig erhöhen." Wer hinter dem Angriff steckt, ist völlig unklar. Das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik will den Fall intensiv prüfen.

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