Wegen der glatten Straßen:Schneefrei in allen Schulen

Wegen der glatten Straßen: Der Schulweg auf Schnee und Eis soll Kindern im Landkreis diesen Donnerstag erspart bleiben. In sämtlichen Schulen fällt der Unterricht aus. Alle Einrichtungen bieten aber eine "Notbetreuung" in den Schulräumen an. Ob es auch Freitag schulfrei gibt, wird je nach Wetterlage kurzfristig entschieden.

Der Schulweg auf Schnee und Eis soll Kindern im Landkreis diesen Donnerstag erspart bleiben. In sämtlichen Schulen fällt der Unterricht aus. Alle Einrichtungen bieten aber eine "Notbetreuung" in den Schulräumen an. Ob es auch Freitag schulfrei gibt, wird je nach Wetterlage kurzfristig entschieden.

(Foto: Arlet Ulfers)

Der Unterricht fällt an diesem Donnerstag im ganzen Landkreis aus. Nach der Stadt Starnberg sperren auch weitere Gemeinden sicherheitshalber ihre Sporthallen

Von Michael Berzl und Manuela Warkocz, Starnberg

Wegen der schwierigen Straßenverhältnisse in Folge der starken Schneefälle fällt an diesem Donnerstag im ganzen Landkreis Starnberg der Unterricht aus. Mehr als 12 000 Schüler haben "schneefrei". Angesichts der Warnungen des Deutschen Wetterdienstes könne der sichere Schulweg nicht gewährleistet werden, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes. Eine Notbetreuung der Kinder sei an den Schulen aber sichergestellt.

Wie es am Freitag weitergeht, entscheidet sich erst an diesem Donnerstag bei einem Treffen im Landratsamt, kündigte Behördensprecherin Barbara Beck an. Beteiligt sind außer der Schulamtsleiterin Elisabeth Hirschnagel-Pöllmann auch Markus Reichart, der für die Sicherheit und Ordnung im Landkreis zuständig ist, sowie die Verkehrsbehörde.

Weil es "auf den Straßen schon sehr glatt ist", hat die stellvertretende Schulleiterin der Arnoldus-Grundschule in Gilching, Annette Gamber-Rist, Verständnis für "schneefrei". Betroffen sind dort 430 Buben und Mädchen. An der Grundschule in Starnberg hat Konrektorin Friederike Dyszak mit ihrem Team am Mittwoch die Eltern der 420 Schüler per E-Mail oder Telefon über den Ausfall des Unterrichts informiert. "Kinder, die kommen, werden jahrgangsgemischt betreut", kündigt sie an. Die Mittagsbetreuung ist in Gilching und Starnberg ganz regulär präsent.

Eine "Grundversorgung" bietet auch die Benedictus-Realschule in Tutzing ihren fast 500 Schülern an, auch wenn Schulleiterin Angela Richter an diesem Donnerstag "nur mit vereinzelten Schülern" rechnet. Viele seien Fahrschüler von weiter her und blieben wohl daheim. Vier ortsansässige Lehrer werden präsent sein, weitere in Rufbereitschaft. Weil das Schulgelände direkt am Starnberger See dick verschneit ist, haben die Kinder seit Montag "Hauspause". "Das Gelände ist abschüssig und glatt, dazu voll mit alten Bäumen", da wollte die Schulleitung nichts riskieren. Die Direktorin erlebt das erste Mal "schneefrei". Das habe es weder in ihrer eigenen Schulzeit noch in ihren bisher 35 Dienstjahren gegeben. Das Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg hat regulären Unterricht.

Nach der Stadt Starnberg sperren auch Gemeinden im Landkreis Sporthallen. So teilt der Gautinger Rathaussprecher Maximilian Olberding mit, die Gemeinde habe sich dazu nach einer Ortsbegehung entschlossen. Davon sind alle Sporthallen im Gemeindegebiet bis Montag betroffen. Dann will die Gemeinde erneut begutachten, wie hoch die Schneelast ist. Schulen und Vereine wurden über die Entscheidung informiert. Zugleich betont der Sprecher, dass die Schulen in Gauting weiter genutzt werden können, auch wenn der reguläre Unterricht ausfällt. Stunden der Musikschule oder Veranstaltungen der Volkshochschule etwa fallen daher nicht aus.

In Tutzing sind die Turnhallen der Mittelschule und des Gymnasiums sowie die Würmseehalle seit Mittwochmittag und voraussichtlich bis Montag geschlossen. In Gilching bleiben die Turnhallen der Arnoldus Grundschule und des Gymnasiums zu, in Herrsching die Realschul-Halle. Berg, Feldafing, Pöcking und Wörthsee warten mit ihren Hallen noch ab.

Der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes überlässt die Entscheidung den Leitern der einzelnen Kindergärten und Horte. Eine einheitliche Regelung sei nicht sinnvoll, weil die Straßenverhältnisse in den verschiedenen Orten sehr unterschiedlich seien, erklärte die BRK-Sprecherin Karin Windorfer. Zu den Einrichtungen des Roten Kreuzes zählen drei Mittagsbetreuungen, sechs Kindergärten, sechs Horte, drei Krippen und sechs Kinderhäuser. Falls Einrichtungen - wie der Hort in Tutzing - geschlossenbleiben, würden die Eltern direkt benachrichtigt.

Den Unterrichtsausfall sehen manche Eltern kritisch. "Lachhaft" findet das ein Vater aus Gauting. "Ein bisschen hoch gegriffen" ist die Sicherheitsmaßnahme nach Ansicht von Tatjana von Groll-Schacht, der Elternbeiratsvorsitzenden am Starnberger Gymnasium. "Es ist halt Winter. Wir haben aber keine Zustände, dass man nicht mehr aus dem Haus kann", sagt sie. Aber sie freut sich für die Kinder.

Richtig glücklich ist Franzi Wallner aus Gauting über den schulfreien Tag. Sie feiert an diesen Donnerstag ihren 16. Geburtstag. "Ich kann ausschlafen und gehe dann mit Freunden frühstücken."

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