Amerikanische Ermittler haben die italienischen Behörden um das Einholen einer DNA-Probe von Fußballstar Cristiano Ronaldo wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs einer Frau in Nevada gebeten. Ronaldo spielt dort für den Fußballclub Juventus Turin. Über den Vorgang hatte zuerst das Wall Street Journal berichtet. Die Polizei von Las Vegas bestätigte, dass "ein offizieller Antrag" nach Italien geschickt worden sei. DNA-Beweise würden auf dieselbe Art gesammelt wie in anderen Fällen sexueller Übergriffe.
Die Amerikanerin Kathryn Mayorga wirft Ronaldo vor, sie 2009 vergewaltigt zu haben. Die Ermittlungen wurden im gleichen Jahr wieder eingestellt, nachdem Mayorga sich zunächst geweigert hatte, ihren mutmaßlichen Peiniger mit Namen zu nennen. Im vergangenen August reichte sie dann in Las Vegas Zivilklage ein - die Ermittlungen wurden wieder aufgenommen.
Vorwurf der Vergewaltigung:Was passierte in Suite 57306?
Cristiano Ronaldo wird beschuldigt, vor neun Jahren in einem Hotel in Las Vegas eine Frau vergewaltigt zu haben. Er bestreitet das. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und will den Fußballer nun per Videoschaltung befragen.
Mayorga gibt an, dass sie den damals 24-jährigen Portugiesen in einem Nachtclub kennengelernt habe, Ronaldo habe sie dann in seine Hotel-Suite eingeladen und dort vergewaltigt. Danach habe er sich entschuldigt und erklärt, er sei "normalerweise ein Gentleman". Mayorga erhielt nach eigenen Angaben 375 000 Dollar, um den Vorfall geheimzuhalten.
"Es würde nicht verwundern, wenn DNA vorhanden wäre"
Als wichtiges Beweisstück gilt Mayorgas Kleid von besagtem Abend. An diesem sei andere DNA als ihre eigene festgestellt worden, berichtet das Wall Street Journal. Die Probe aus Italien soll mit dieser Probe abgeglichen werden. Erst wenn alle Beweismittel gesammelt sind, dürfte die Polizei den Fall an die Staatsanwaltschaft übergeben, die über eine mögliche Anklage gegen Ronaldo entscheidet.
Ronaldo weist die Vorwürfe zurück. Was in Las Vegas zwischen den beiden vorfiel, sei dem Sportler zufolge einvernehmlich gewesen, sagte sein Anwalt. "Es würde deshalb nicht verwundern, wenn DNA vorhanden wäre oder die Polizei diesen sehr üblichen Antrag als Teil ihrer Ermittlungen stellen würde." Im Oktober hatte der 33-jährige mehrmalige Weltfußballer der französischen Zeitschrift France Football gesagt, dass "die Wahrheit ans Licht kommen" werde.
Mayorgas Anwältin sagte, sie habe keine Informationen zu der laufenden Polizeiuntersuchung.