Überparteilicher Festdialog:Sonntagsbegegnungen

Markt Schwaben, Geburtstagsfest Bernhard Winter

Überparteilicher Festdialog: Gerhard Polt, Landrat Robert Niedergesäß (CSU) im Gespräch, Bernhard Winter (SPD) und CSU-Politiker Andreas Lenz (v.l.).

(Foto: Karin Kampwerth)

Bernhard Winter feiert mit mehr als 100 Gästen Geburtstag

Von Karin Kampwerth, Markt Schwaben

Gerade einmal 350 Meter lagen am Sonntag zwischen den beiden gesellschaftlichen Top-Ereignissen der Gemeinde. Während im Unterbräu Bürgermeister Georg Hohmann (SPD) zur Neujahrsbegegnung eingeladen hatte, gab es im Schweiger Brauhaus eine besondere Auflage der Markt Schwabener Sonntagsbegegnungen. Dort feierte Hohmanns Vorgänger Bernhard Winter (SPD) mit Familie, Freunden und Wegbegleitern seinen 65. Geburtstag. Mit mehr als 100 Gästen stieß Winter außerdem darauf an, dass ihm im vergangenen November in Berlin der Regine-Hildebrandt-Preis verliehen wurde - als Anerkennung eben für jene Markt Schwabener Sonntagsbegegnungen. Seit 1992 gibt es die Gesprächsreihe, die den Ort weit über die Gemeindegrenze hinaus bekannt gemacht hat. In einer Videobotschaft lobte Schirmherr Hans-Jochen Vogel die "großartige demokratiestärkende Veranstaltung" und Initiator Winter für dessen Gabe, Menschen zusammenbringen zu können.

Dieser freute sich, dass er zu seinem Fest auch ehemalige Dialogpartner begrüßen konnte. Zum Gratulieren gekommen waren unter anderen Horst Teltschik, ehemaliger Berater der Bundesregierung, Vertrauter Helmut Kohls und Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, der Chef des Münchner Flughafens Michael Kerkloh, der Kinder- und Jugendpsychiater Reiner Frank und die Sachbuch-Autorin und Psychotherapeutin Bärbel Wardetzki. Letztere hatte für Winters vorigen Sommer erschienenen vierten Lyrik-Band "Kurz und glücklich. 40 Mantras für ein gutes Leben" auch das Vorwort verfasst. Bekanntester Gratulant aber war wohl Gerhard Polt, der bereits mehrere Male bei den Markt Schwabener Sonntagsbegegnungen zu Gast war.

"Er ist wirklich ganz normal", warb Wintern unter seinen Festgästen augenzwinkernd dafür, sich auf ein Glas an Polts Tisch zu gesellen. Freilich nicht ohne Hintergedanken. Denn anstelle von Geschenken wünschte sich der Jubilar eine Spende für das "Forum für Humor", das in der Münchner Zenettistraße in der ehemaligen Viehbank ein Haus des Humors und der komischen Kunst etablieren möchte.

Polt, der das Forum als "Co-Inspirator" unterstützt, nutzte seinen Besuch in Markt Schwaben nicht nur dafür, die Festgäste mit seinem "Bavarian Emergency"-Notruf eines indischen Pfarrers, der die "empty church" zur Frühmesse mit dem Ausschank von Espresso bekämpfen möchte, bestens zu unterhalten. Er erläuterte auch das Vorhaben des Forums. So soll ein Museum neuen Typs entstehen und dem Humor Raum geben - etwa mit Werken von Künstlern wie Gerhard Glück, Janosch, Gerhard Haderer, Hans Reiser, Loriot, Dieter Hanitzsch, Reinhard Michel, Horst Haitzinger, Pepsch Gottscheber, Ivan Steiger, Rudi Hurzlmeier, Gertraud Funke. Durchaus eine Stätte der Begegnung im Sinne Bernhard Winters, aber laut Polt auch ein Ort, an dem man herausfinden kann, wo der Spaß aufhört. Das jedoch war am Sonntag noch kein Thema.

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