Notlage ausgenutzt:Polizei schnappt Schlüsseldienst-Betrüger

Der Wolfratshauser Polizei sind am Dienstag zwei überregional agierende Schlüsseldienst-Betrüger ins Netz gegangen. Wie die Beamten mitteilen, hatten die Männer am Tag zuvor eine 47-jährige Frau aus Dorfen, die sich ausgesperrt hatte, als Opfer auserwählt. Die Frau hatte den vermeintlich seriös wirkenden Schlüsseldienst über die Suchmaschine Google gefunden und engagiert. Auf der Webseite wurden Kosten in Höhe von 179 Euro für die Türöffnung in Aussicht gestellt. Gut eine halbe Stunde später rückten bereits zwei Männer an und stellten nach getaner Arbeit eine Rechnung über 500 Euro. Da ihr Kartenlesegerät die Karte der Dorfenerin nicht akzeptierte, drängten sie die Frau, zum nächsten Bankautomaten zu fahren. Der 47-Jährigen war inzwischen klar geworden, dass das Geschäftsgebaren der Männer nicht einwandfrei war. Sie gab ihnen nur einen Teilbetrag und vereinbarte, dass sie am Dienstagabend den Rest abholen sollten. Zu diesem Termin bestellte sie allerdings auch die Polizei ein, welche die 32 und 41 Jahre alten Männer festnahm. Sie behaupteten, Standardpreise zu verlangen. In deren Auto fanden sich weitere augenscheinlich überhöhte Rechnungen. Gegen beide wird nun wegen Wucher ermittelt. Laut Verbraucherzentrale kostet eine Türnotöffnung in Bayern tagsüber an Werktagen durchschnittlich 71,02 Euro, und nachts, sonn- oder feiertags 118,91 Euro. Die Staatsanwaltschaft muss nun entscheiden, ob ein Preis von über 500 Euro als Standard zu bezeichnen ist.

© SZ vom 24.01.2019 / emo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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