CSU-Ortsverband:Jung, aber zu männlich

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Vorsitzende Susanne Thomas will mehr Frauen motivieren

Von Claudia Koestler, Wolfratshausen

Ganz im Zeichen der Wahl stand am Donnerstagabend die Ortshauptversammlung der Wolfratshauser Christdemokraten. Allerdings noch nicht im Zeichen der Kommunalwahl im nächsten Jahr, denn die Frage nach einem Bürgermeisterkandidaten oder einer Kandidatin kam - noch - nicht zur Sprache. Stattdessen ging es um die Wahl des Ortsverbandsvorstandes. Dabei wurde Susanne Thomas von den 26 stimmberechtigten Anwesenden im roten Salon der Flößerei mit großer Mehrheit in ihrem Amt als Vorsitzende bestätigt. Als ihre Stellvertreter wurden, ebenfalls jeweils mit großer Mehrheit, Günther Eibl, Claudia Drexl-Weile und Thomas Sgoff bestimmt. Alfred Fraas bleibt Schatzmeister und die Schrift führt Daniela McLoughlin. 108 Mitglieder zählt die Wolfratshauser CSU derzeit, jedoch mit einem deutlich männlichen Übergewicht von 80 zu gerade einmal 28 Frauen. "Daran sollten wir arbeiten", forderte Thomas. Mit einem Altersdurchschnitt von 56,4 Jahren sei der Verein aber "immerhin der jüngste im Kreisverband", sagte die Vorsitzende.

Auch der Blick zurück durfte nicht fehlen. "Bei der vergangenen Landtagswahl sind wir noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen", bilanzierte Thomas. Die Zusammenarbeit mit den Freien Wählern funktioniere auf Landesebene aus ihrer Sicht "bislang ganz gut". Ein Dorn im Auge sei hingegen die AfD.

Der Wolfratshauser Fraktionsvorsitzende Günther Eibl berichtete zudem von der Stadtpolitik. 2014 seien die Parteimitglieder angetreten unter der Prämisse der Haushaltskonsolidierungen und dem kontinuierlichen Schuldenabbau. Ihm zufolge sei dies auch bisher gelungen. Doch für 2019 konstatierte Eibl: "Die fetten Jahre sind vorbei." Zwar werde die Loisachstadt einen Rekordhaushalt von circa 57,7 Millionen Euro haben, davon 39,9 Millionen Euro für den Verwaltungshaushalt. Doch statt wie bisher etwa 4,5 Millionen Euro werde Wolfratshausen heuer wohl nur etwa zwei Millionen Euro für Rücklagen erwirtschaften. Die größte Herausforderung in diesem und den kommenden Jahren werden ihm zufolge die Baumaßnahmen, die 2019 wohl mit 13,8 Millionen zu Buche schlagen werden. Auch wenn 2019 die Wirtschaft noch florieren könnte, so warnte Eibl vor einer Rezession vom Jahr 2020 an. "Wir werden uns deshalb künftig auf Pflichtaufgaben konzentrieren müssen. Für Wunschkonzerte ist dann kein Platz mehr." Doch auch die weitere Stadtentwicklung sei ihm ein wichtiger Punkt: "Wir müssen eine lebenswerte Stadt generieren."

© SZ vom 26.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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