Astronomie:Schneemann im Fokus

6,5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt: Objekt 2014 MU69.Ultima Thule (Foto: Nasa)

Die Nasa-Sonde "New Horizons" schickt weiterhin Fotos des bizarren Objekts nahe Pluto. Es zeigt Krater und einen weißen "Kragen" ungeklärter Herkunft. Während die Daten ausgewertet werden, erkundet die Sonde noch weiter entfernte Bereiche des Sonnensystems.

Von Tobias Kühn

Das neueste Bild der Nasa-Raumsonde New Horizons zeigt den Himmelskörper 2014 MU69, besser bekannt unter seinen Spitznamen "Ultima Thule" oder "Schneemann", in zuvor unerreichter Detailtiefe. Deutlich zu erkennen sind Krater und ein heller Ring an der schmalsten Stelle des Himmelskörpers am Rande unseres Sonnensystems. Die Sonde New Horizons ist bereits zu Jahresanfang an 2014 MU69 vorbeigeflogen, sendet aber seither noch immer Daten, die ausgewertet werden.

Bei der Erkundung dieses rund 34 Kilometer langen Brockens, der 45 Mal so weit von der Sonne entfernt ist wie die Erde, stehen die Forscher noch vor Rätseln. Klar ist, dass "Ultima Thule" rötlich gefärbt ist und aus zwei kollidierten Teilen, "Ultima" und "Thule", entstanden ist. Möglicherweise ist durch die Kollision helleres Material aus dem Inneren der aufeinandertreffenden Körper an die Oberfläche getreten, sagt Markus Pössel vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg. Das könnte den "Kragen" an der Engstelle von 2014 MU69 erklären.

Möglich wäre aber auch, dass es sich bei der weißen Spur um Staub handelt, der mit der Zeit ins Tal gerieselt ist. Auch der Ursprung der Krater wird noch untersucht. Noch weiß man nicht, ob sie durch geologische Vorgänge oder den Einschlag anderer Himmelskörper entstanden sind. Während diese Fragen geklärt werden, ist New Horizons schon auf dem Weg zum nächsten Objekt, zu 2014 PN70. Bevor die Sonde ins All verschwindet, wird sie noch eine Menge Bilder zur Erde senden.

© SZ vom 28.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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