Idee der Investoren:Glaubwürdigkeit verspielt

Idee der Investoren: Das Karlsfelder Rathaus.

Das Karlsfelder Rathaus.

(Foto: joergensen.com)

Die Gemeinderäte reagieren sauer auf die Pläne.

Die Gemeinderäte zeigten sich wenig überzeugt von dem Vorhaben. Das vom Investor propagierte Arbeitsplatznahe Wohnen leuchtete kaum jemanden ein, denn in der Neuen Mitte sind gerade erst auf knapp 20 000 Quadratmetern Wohnungen entstanden, zusätzlich sollen demnächst auf dem Ludl-Grundstück weitere 26 000 Quadratmeter mit Wohnungen bebaut werden. Angesichts dessen, dass Karlsfeld nicht so groß ist, würden so genügend Wohnungen vorhanden sein, für diejenigen, die dort arbeiten werden, bemerkte Franz Trinkl (SPD). Auf besonders günstige Wohnungen für Hotel- und Pflegepersonal oder Mitarbeiterwohnungen wollte sich der Investor noch nicht festlegen.

Auch das Parkhaus beglückte die Kommunalpolitiker nicht unbedingt. Man wolle nicht noch mehr Verkehr anlocken, monierte Adrian Heim (Bündnis) "Wir haben jetzt schon riesige Verkehrsprobleme." Deshalb sei Karlsfeld darauf aus, eine bessere Infrastruktur für Fahrräder zu schaffen. Erl&Streicher erklärte sich bereit, auch Fahrradstellplätze im Parkhaus einzurichten.

So viel Pflege sei in Karlsfeld auch gar nicht nötig, befand Wolfgang Offenbeck (CSU). Die derzeitigen Plätze seien für den Landkreis vollkommen ausreichend, ja eigentlich sogar schon übererfüllt. Im übrigen habe der Ort bereits genügend Ärztehäuser und brauche keine weitere Konkurrenz. Offenbeck wie einige andere fürchteten eine "Salamitaktik", ein "ständiges Downgrading" bis am Ende vom geplanten Gewerbegebiet nichts mehr übrig sei. Große Skepsis hegten die Karlsfelder auch hinsichtlich des von allen so dringend gewünschten Supermarkts. "Realisieren Sie doch erst einmal den Einzelhandel, dann können wir über weitere Bauabschnitte reden", forderte Mechthild Hofner (Bündnis). Dass Erl & Streicher seine Glaubwürdigkeit verspielt hat, wurde an diesem Abend sehr deutlich.

Alois Erl bot schließlich an, provisorisch einen Container auf die Brachfläche zu stellen, um dort einen Supermarkt zu realisieren.

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