Sendling:Nein zu einem privaten Investor

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Bürger fordern Verbleib der Großmarkthalle in städtischer Hand

Die Sendlinger Lokalpolitiker lehnen Bau und Betrieb der neuen Großmarkthalle durch einen privaten Investor ab. "Die Großmarkthalle muss in Sendling in städtischer Hand und Verantwortung bleiben", schreiben sie in ihrer Stellungnahme zu dem Vorhaben. Für die Sendlinger Bürgervertreter sei die Großmarkthalle - wie das städtische Wasser, der Strom und die Verkehrsbetriebe - Teil der kommunalen Daseinsvorsorge, argumentieren sie. Die Sendlinger Stadtteilpolitiker lehnen "grundsätzlich die Privatisierung von Leistungen der öffentlichen Daseinsvorsorge ab", heißt es weiter.

Das Kommunalreferat ist seit Anfang Februar damit beauftragt, einen entsprechenden Erbbaurechtsvertrag mit der Firma Umschlagzentrum Großmarkt München (UGM) auszuverhandeln. Durch die Vergabe an das UGM, das schon heute ein großer Mieter auf dem Gelände ist, erhofft sich das Kommunalreferat, dass die neue Halle bereits Mitte der 2020er-Jahre eröffnet werden könnte. Denn auf diese Weise kann auf eine europaweite Ausschreibung verzichtet werden, was sowohl Zeit als auch Kosten sparen soll. Der Bezirksausschuss (BA) will stattdessen, dass eine weitere Variante geprüft wird: eine Gesellschaft oder Genossenschaft, die von Stadt und UGM gemeinsam gegründet wird. Der Gesellschaftsvertrag soll den "bestimmenden Einfluss der Landeshauptstadt München" auf den Betrieb der Großmarkthalle sichern. Zuständig für die Großmarkthalle blieben nach diesem Vorschlag weiterhin die Markthallen München. Die Markthallen sind eine Abteilung des Kommunalreferats, die neben der Großmarkthalle unter anderem auch den Viktualienmarkt betreut. Doch wegen der Entscheidung, die neue Großmarkthalle privat zu betreiben, unkte der BA-Vorsitzende Markus Lutz (SPD) in der Februarsitzung des Stadtteilparlaments: "Markthallen brauchen sie sich dann nicht mehr nennen."

Unabhängig von den laufenden Vertragsverhandlungen fordern die Sendlinger Bürgervertreter, keinesfalls auszuschließen, dass die neue Großmarkthalle Zugang zum Bahnnetz hat. Auch ein Strukturkonzept für die Nachnutzung der frei werdenden Flächen auf dem Grundstück der Großmarkthalle wollen sie vorgelegt bekommen. Damit soll die "Ungewissheit über die künftige Entwicklung Sendlings beendet werden".

© SZ vom 07.02.2019 / kors - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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