Neubiberg:Den Sportlern geht es nass rein

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Die Badminton-Abteilung des TSV Neubiberg (im Bild Martin Baatz Olsen und Julian Edhofer) musste bereits eine Begegnung in der zweiten Bundesliga absagen. Sie konnte aufgrund einer Ausnahmegenehmigung aber nachgeholt werden. (Foto: Claus Schunk)

Weil das Dach der Halle an der Zwergerstraße undicht ist, müssen Vereine und die Volkshochschule improvisieren. Ein Taekwondo-Turnier ist gefährdet

Von Angela Boschert, Neubiberg

Seit dem großen Wintereinbruch vor gut einem Monat ist die Halle des Sportzentrums an der Zwergerstraße in Neubiberg mit nur einer kurzen Unterbrechung gesperrt. Durch das Dach dringt Wasser ein und tropft auf das Spielfeld. Wegen der anhaltend kalten Witterung konnte es bisher nicht abgedichtet werden. Wann dies möglich ist, ist offen. Von den Neubiberger Sportlern wird viel Flexibilität und Improvisation verlangt.

Am stärksten betroffen ist der TSV Neubiberg, der in der Halle an der Zwergerstraße sein Zentrum hat. Hier müssen vor allem die Handball- und die Badminton-Abteilung Lösungen finden, da sie auf große Flächen angewiesen sind. Fast alle Mannschaften der HSG B-one - das ist der Zusammenschluss der Handballabteilungen aus Ottobrunn, Neubiberg und Brunnthal - hätten durch Zusammenrücken der einzelnen Teams in anderen Hallen trainieren können, sagt HSG-Jugendleiterin Christiane Eigmann. "Auch Punktspiele waren noch nicht betroffen." Auf Dauer aber könnte die Zwergerhalle fehlen, ergänzt die stellvertretende HSG-Leiterin Nicole Leininger.

Bei den Badmintonspielern, deren erste Mannschaft in der zweiten Bundesliga spielt, musste bereits ein Spieltag abgesagt werden. Er konnte am Samstag dank einer Ausnahmegenehmigung auf den trockenen Flächen in der Zwergerstraße nachgeholt werden. Sonst hätte es unverschuldet Minuspunkte gegeben. "Wir müssen mit der Situation zurechtkommen", sagt der Vorsitzende des TSV Neubiberg, Hubert Hauber und warnt: Kinder und Jugendliche verlören die Lust, wenn das regelmäßige Training ausfalle. Das war beim Badminton bereits zwei Wochen der Fall. Für Wettkampfteams seien im Leistungszentrum in Grünwald zusätzliche Trainingsmöglichkeiten geschaffen worden, betont Hauber. Im Freizeit-Badminton allerdings nicht. Er denke aber auch an andere Nutzer, wie die Tischtennis-Senioren des TSV Ottobrunn, die auf ihr Training verzichten müssen.

"Uns trifft es schon sehr", sagt Abteilungsleiter Patrick Schalamon von den Neubiberger Taekwondo-Sportlern. Sein Wettkampftraining für circa 20 Turniersportler, die sich auf Deutsche Meisterschaften im Formen- und im Wettkampbereich vorbereiten wollen, muss ausfallen. Sonntags fanden das Familien- und das Formentraining gemeinsam im Gymnastikraum statt, was sehr eng war. Künftig kann es in die Montessorischule verlegt werden.

Große Sorgen bereitet Schalamon der Blick auf Samstag, 23. Februar. Dann soll in der Zwergerhalle das größte Nachwuchsturnier Bayerns, der zehnte Neubiberg Cup, stattfinden. Etwa 300 Sportler aus Deutschland und Österreich sind bereits gemeldet. Damit das auch für Familien und Zuschauer attraktive Turnier nicht abgesagt werden muss, suchen die Taekwondoin nach einer alternativen Halle. Ob sie in die Sportschule Oberhaching können, ist nicht sicher.

Auch die Volkshochschule Südost und die Emile-Montessori-Schule gehören zu den Nutzern des Sportzentrums. Maria Förschner von der Volkshochschule musste 17 Kurse mit zehn bis zwanzig Teilnehmern umorganisieren, darunter mehr als zehn Kurse im Eltern-Kind-Turnen. Sie konnten teilweise in den nicht von der Sperrung betroffenen Gymnastikraum des Sportzentrums oder in andere Kursräume verlegt werden. Die Montessorischule konnte sich mit eigenen Räumen behelfen.

Jetzt heißt es für alle abwarten und hoffen. "Solange das Dach von oben feucht ist, geht nicht einmal eine Notreparatur", sagt Christian Ascherl von Kulturamt im Neubiberg Rathaus. Am Mittwoch soll das Wetter besser werden, dann könne hoffentlich mit den Arbeiten begonnen werden. Ascherl warnt aber, dass es sicher einige Tage brauche, alle Lecks zu stopfen. Man habe das Dach noch nicht komplett untersuchen können.

© SZ vom 12.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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