Bürgermeister verspricht Konzept:Erleichterungen für Behinderte

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Harald Hengensbach, Josef Dittrich und Bürgermeister Martin Schäfer (von links) im Gespräch. (Foto: Günther Reger)

Gröbenzell will Bushaltestellen und Ampeln besser ausstatten

Von Karl-Wilhelm Götte, Gröbenzell

Hohe Bordsteine, fehlende Sitzplätze an Bushaltestellen und nicht blindengerechte Verkehrsampeln machen behinderten Menschen in Gröbenzell das Leben schwer. Ebenso wie schwergängige Türen im Bürgerhaus. Einmal jährlich kommt Bürgermeister Martin Schäfer (UWG) mit Behinderten- und Seniorenvertretern, den Sozialverbänden sowie engagierten Bürgern zusammen, um Probleme aufzunehmen und zu erklären, was abgearbeitet wurde. Kathrin Knauer, neue Leiterin des Bürgerservice mit Ordnungsamt, Standesamt und Friedhofsverwaltung, versprach ihren Beitrag zu zu leisten, das Leben von Menschen mit Behinderung zu erleichtern.

25 Menschen, darunter einige Gemeinderäte, waren zur Bestandsaufnahme in Sachen "Gröbenzell barrierefrei" gekommen. Einige Erleichterungen für Behinderte in Gröbenzell konnte Harald Hengesbach, der dem Arbeitskreis "Leben ohne Barrieren (LoB)" vorsteht, mitteilen. So wurde die Bürgersteigkante beim Übergang zum AWO-Kindergarten abgesenkt und an der Ährenfeldschule eine Rampe installiert. Bordsteinabsenkungen und Stolperfallen auf den Gehwegen sind ein ständiges Thema im Ort. Häufig erschweren die Eigentumsverhältnisse das Vorgehen. "Auf privaten Grundstücken kann die Gemeinde nichts machen", sagte Bürgermeister Schäfer. "Da kann ich die Eigentümer nur anschreiben." Wo die Gemeinde aktiv werden könne, handle sie auch. Wie bei der Pflasterung vor der Wildmooshalle. "Da werden wir wie bisher punktuell tätig sein", sagte er. "Die Neupflasterung des Platzes würde 200 000 Euro kosten."

Den Bus 832 durch den Gröbenzeller Norden, 2016 zunächst als Test eingeführt, bezeichnete Hengesbach als "Segen für uns". Der stark sehbehinderte Dieter Dürr vom Sozialverband VdK berichtete hingegen, hin und wieder komme der Bus einfach nicht. Es fehle an Durchsagen der Haltestellen im Bus, so dass blinde und sehbehinderte Menschen häufig an ihrer Haltestelle vorbeiführen. Schäfer nahm das zur Kenntnis. Er stellte in Aussicht, dass der Gemeinderat heuer ein Konzept "Gröbenzell barrierefrei" beschließen werde. Dabei sollen die Bushaltestellen mit Sitzplätzen ausgestattet werden. Kosten pro Haltestelle: 30 000 Euro. Die Fußgängerampeln sollen Signalgeber für Blinde- und Sehbehinderte sowie Bodenindikatoren erhalten - und zwar alle. "Sonst nützt es nichts", sagte Schäfer.

© SZ vom 18.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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