Reaktionen auf den Tod von Karl Lagerfeld:"Der einzige, der Schwarz und Weiß bunt machen konnte"

Lesezeit: 2 min

Karl Lagerfeld nach einer seiner Shows für Chanel. (Foto: dpa)

Victoria Beckham, Diane Kruger, Gigi Hadid: Models und Designerinnen verneigen sich vor Karl Lagerfeld. Seine frühere Muse Claudia Schiffer wählt berührende Worte.

Nach dem Tod von Karl Lagerfeld zollen ihm zahlreiche Menschen über die sozialen Medien ihren Respekt. Twitter, Instagram und Facebook sind voll von Fotos, Zitaten und Abschiedsgrüßen an den Mann, der für die Mode das gewesen ist, was Andy Warhol für die Kunst war - das schrieb Lagerfelds ehemalige Muse Claudia Schiffer. "Karl war mein Feenstaub", so das frühere Supermodel weiter auf Instagram. Lagerfeld habe aus ihr, dem "schüchternen deutschen Mädchen", ein Topmodel gemacht. "Er ist unersetzbar. Er war der Einzige, der schwarz und weiß bunt machen konnte."

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Die meisten Reaktionen kommen aus der Modewelt, die Lagerfeld so viele Jahrzente geprägt hat. "Welch Ehre, einen der größten Modeschöpfer aller Zeiten kennengelernt und mit ihm gearbeitet zu haben", konstatiert Topmodel Constance Jablonski. "So unglaublich traurig", bedauert Victoria Beckham. "Karl war ein Genie und immer so nett und generös zu mir, privat wie beruflich", so die Designerin und frühere Spice-Girls-Sängerin. Das englische Model Alexa Chung schreibt humorvoll: "Danke für den Trockenshampoo-Tipp. Ich werde immer an dich denken, wenn ich meine Perücke mit Pulver bestäube." Gigi Hadid postet: "Mein Herz ist gebrochen. Mir fehlen die Worte. Es wird nur einen Karl Lagerfeld geben", "Ich wünschte, ich könnte dir eine letzte Umarmung geben. Ich liebe dich, Karl. Danke für alles! Ruhe in Frieden." Das deutsche Model Franziska Knuppe schreibt: "Du kleidest nun den Himmel ein."

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Designerkollege Wolfgang Joop würdigte nicht nur die Bedeutung, die Lagerfeld für die Mode gehabt habe, sondern auch sein Wirken darüber hinaus. Lagerfeld sei "einer der ersten Europäer" gewesen, sagte Joop dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Er ist mit 16 Jahren nach Paris gegangen und hat es geschafft, eine deutsch-französische Brücke zu schlagen", so Joop. Lagerfeld habe sich selbst eine persönliche Disziplin auferlegt, "gerade im Kontrast zu seinem ehemals besten Freund Yves Saint Laurent, der sich den Gefühlen, Sehnsüchten und Drogen hingegeben hatte", sagte Joop weiter. "Er war ein Über-Mensch, der so unendlich viel geschafft hat."

Bruno Pavlovsky, der Mode-Präsident von Chanel, sagte: "Der größte Tribut, den wir heute zollen können, ist, den von ihm eingeschlagenen Pfad weiterzuverfolgen, um - um Karl zu zitieren - die Gegenwart weiter zu umarmen und die Zukunft zu erfinden."

"Er war mehr als eine Verkörperung von Paris, er war Paris"

"Wir werden niemals dein unglaubliches Talent und deine unendliche Inspiration vergessen. Wir haben immer von dir gelernt", schrieb Kollegin Donatella Versace. Modeschöpfer Michael Michalsky meldete sich ebenfalls zu Wort: "Die Welt wird schwarz. Karl war der Grund, warum ich Modedesigner wurde. Seine Kraft und sein Witz, seine Ironie und seine Kreativität haben mich alle Jahre begleitet. Karl war immer präsent in meinem Leben, über die Medien und persönlich als Freund. Karl ist ein Teil von mir. Ich bedanke und verneige mich!"

Schauspielerin Diane Kruger äußert sich wie folgt: "Ich werde niemals deine Güte mir gegenüber vergessen, dein Lachen, deine Phantasie. Ich wollte diese Woche nach Frankreich kommen, um dich zu sehen und dir meine Tochter vorzustellen. Mein Herz ist gebrochen, ich war zu spät. Ruhe in Frieden, ich bete dich an."

Doch nicht nur die Mode- und Filmwelt trägt Trauer. Auch die Politik. Anne Hidalgo, Bürgermeisterin von Paris, würdigt Lagerfeld mit den Worten: "Er war mehr als eine Verkörperung von Paris, er war Paris." Peter Tschentscher, Bürgermeister von Lagerfelds Geburtstadt Hamburg, bezeichnete den Modeschöpfer als "außergewöhnlichen Hanseaten und Botschafter Hamburgs". Kultursenator Carsten Brosda (SPD) sagte: "Wenn Hamburg das Tor zur Welt ist, so hat Karl Lagerfeld dieses Tor wie kaum ein anderer zu nutzen gewusst."

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