Die deutschen Hoffnungen auf einen Oscar haben sich 2019 nicht erfüllt. Vier Mal waren deutsche Filmschaffende oder Produktionen unter den Nominierten, vier Mal gewannen andere Filme.
Das Künstlerdrama "Werk ohne Autor" von Florian Henckel von Donnersmarck hatte sogar zwei Chancen: In der Kategorie "Nicht-englischsprachiger Film" und für den Kameramann Caleb Deschanel. Beide Auszeichnungen gingen an den Film "Roma" des mexikanischen Regisseurs Alfonso Cuarón, der mit insgesamt zehn Nominierungen zu den Top-Favoriten des Abends zählte. Der Film erzählt von einer Familie im Mexiko der 70er Jahre und ist eine Hommage an die Kindermädchen aus Cuaróns Vergangenheit.
Für Henckel von Donnersmarck wäre es der zweite Oscar gewesen. 2007 hatte er mit dem Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" den Auslands-Oscar geholt. Vor ihm hatten das nur Volker Schlöndorff mit "Die Blechtrommel" (1980) sowie Caroline Link mit "Nirgendwo in Afrika" (2003) geschafft. "Werk ohne Autor" erzählt von einem Künstler, der während der NS-Zeit aufwächst, in der DDR erste Erfolge feiert, dann aber nach Westdeutschland geht und dort einen Neuanfang wagt.
In der Kategorie "beste Dokumentation" war die deutsch-syrisch-libanesische Produktion "Of Fathers and Sons - Die Kinder des Kalifats" nominiert. Der in Berlin lebende syrische Regisseur Talal Derki hatte für seine Doku eigenen Angaben zufolge viele Monate bei einer Familie in Syrien gelebt, deren Vater ein radikaler Islamist ist. Den Doku-Oscar gewann dann aber der Film "Free Solo" von Jimmy Chin und Elizabeth Chai Vasarhelyi über einen waghalsigen Freikletterer.
Außerdem hatte die Make-up-Artistin Pamela Goldammer für ihre Arbeit in dem Fantasyfilm "Border" auf einen Oscar gehofft. Der Preis ging dann aber an "Vice: Der zweite Mann", ein Film über den ehemaligen US-Vizepräsidenten Dick Cheney.