USA:Mindestens 23 Tote bei Tornados

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  • Bei Tornados im Südosten der USA sind mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen und zahlreiche weitere verletzt worden.
  • Warnungen der Behörden wurden teilweise nicht beachtet.
  • Einige betroffene Ortschaften sind noch von der Außenwelt abgeschnitten.

Eine Serie von Wirbelstürmen hat im Südosten der USA massive Schäden angerichtet und mehr als 20 Todesopfer gefordert. Verschiedene US-Medien wie CNN und der örtliche Sender WFSA 12 berichteten am Sonntagabend (Ortszeit) unter Berufung auf den Sheriff von Lee County im Bundesstaat Alabama, dass mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen seien - darunter mehrere Kinder. Zudem gebe es mehrere Vermisste und Schwerverletzte. "Leider wirkt es so, als wenn diese Zahl noch weiter steigen wird", sagte Sheriff Jay Jones.

Tornados in den USA
:Eine Schneise der Verwüstung

Umgeknickte Bäume, eingestürzte Funktürme, blockierte Straßen: Etwa ein Dutzend Tornados fegte am Sonntagabend durch den Südosten der USA. Die Wucht der Stürme in Bildern.

Neben Alabama wurden auch Gebiete im benachbarten Georgia von den Tornados getroffen, die laut Nationalem Wetterdienst auf Windgeschwindigkeiten von bis zu 218 Stundenkilometern kamen. Die Rede war von etwa einem Dutzend Wirbelstürmen in beiden Bundesstaaten. Besonders hart traf es anscheinend die Gemeinde Beauregard, Alabama, aus der massive Schäden gemeldet wurden.

Die Behörden hatten zwar eine Warnung vor gefährlichen Tornados erlassen und die Bewohner der Gegend zu äußerster Vorsicht angehalten. Doch die Warnungen gingen teils ins Leere. Auch US-Präsident Donald Trump meldete sich über Twitter zu Wort und rief dazu auf, sich für weitere Wirbelstürme zu wappnen.

Laut dem Wetterdienst hatte der erste Tornado, der Lee County traf, einen Durchmesser von fast einem Kilometer. Aufnahmen vom Ort des Geschehens zeigen zerstörte Häuser, entwurzelte Bäume und mit Trümmern übersäte Straßen. Nahe dem Ort Smiths Station stürzte ein Mobilfunkmast auf eine vierspurige Schnellstraße. In Tausenden Haushalten fiel der Strom aus. Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Bergungsarbeiten und die Suche nach Opfern wurden jedoch durch die einbrechende Dunkelheit erschwert.

WFSA 12 zitierte den Rechtsmediziner von Lee County, Bill Harris, demzufolge die Retter zu einigen der betroffenen Ortschaften wegen der chaotischen Lage noch gar nicht durchdringen konnten. Einige Verletzte seien von Lastwagenfahrern aus der Gefahrenzone gebracht worden. "Das ist ein Tag der Zerstörung für Lee County", sagte Harris. "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir zu meinen Lebzeiten schon einmal eine solche Lage mit Massen an Opfern gehabt hätten."

© SZ.de/dpa/csi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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