Naturschutz:WWF arbeitet angeblich mit kriminellen Wildhütern zusammen

Naturschutz: Kampf gegen Wilderer: In Kenia werden 105 Tonnen Elfenbein verbrannt (Archivbild).

Kampf gegen Wilderer: In Kenia werden 105 Tonnen Elfenbein verbrannt (Archivbild).

(Foto: AFP)
  • Der WWF soll in mehreren Ländern mit kriminellen Wildhütern zusammengearbeitet haben, berichtet Buzzfeed.
  • Menschen seien von Truppen, die der WWF unterstützt haben soll, geschlagen, sexuell misshandelt und beschossen worden sein. Es habe auch Tote gegeben. Nicht nur Wilderer, sondern auch unschuldige Zivilisten seien betroffen.
  • Der WWF soll sogar Angriffe auf Dörfer finanziert und ein globales, gefährliches und geheimes Informanten-Netzwerk organisiert haben, so Buzzfeed.

Die Naturschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) gerät wegen angeblicher Zusammenarbeit mit kriminellen Wildhütern schwer unter Druck. Laut einer Recherche des Online-Magazins Buzzfeed sollen vom WWF finanziell und logistisch unterstützte Parkschützer in mehreren Ländern Afrikas und Asiens schwere Gewalttaten begangen haben. Die Vorfälle haben sich demnach unter anderem in Nepal, Indien und Kamerun ereignet.

Wächter von Wild- und Nationalparks, die vom WWF unterstützt wurden, sollen Dorfbewohner mit Gürteln, Macheten und Bambusstäben geschlagen, sexuell misshandelt, beschossen und in einigen Fällen auch ermordet haben. In mehreren Ländern hätten die Parkschützer Gewalttaten nicht nur gegenüber mutmaßlichen Wilderern, sondern auch gegenüber unbeteiligten Zivilisten begangen, heißt es in dem Buzzfeed-Artikel.

Der WWF habe paramilitärischen Kräften Gehalt gezahlt, sie trainiert und mit Material ausgestattet. Sogar Angriffe auf Dörfer seien finanziert worden. Mitarbeiter des WWF hätten in Asien und Afrika Missionen mit "notorisch gewalttätigen Schocktruppen" gegen Wilderer organisiert, berichtet Buzzfeed. Dabei hätten sie auch einen Vorschlag eines Parkdirektors unterzeichnet, der für zahlreiche Morde verantwortlich sein soll. Der Vorschlag sah die Tötung von Eindringlingen vor.

Für den Naturschutz habe die Organisation ein globales, gefährliches und geheimes Informanten-Netzwerk organisiert und finanziert. Dieses sei von "Angst und Rache" auch gegen indigene Kommunen getragen, um Parkschützer mit Informationen auszustatten. Öffentlich habe der WWF dagegen immer bestritten, mit Informanten zu arbeiten.

Als Reaktion auf den Buzzfeed-Bericht teilte der WWF mit, er nehme alle Anschuldigungen sehr ernst und habe eine unabhängige Untersuchung der Fälle in Auftrag gegeben. Der deutsche WWF-Vorstand Christoph Heinrich teilte mit, die Achtung der Menschenrechte habe oberste Priorität. "Wo wir Kenntnis von Menschenrechtsverletzungen erhalten, müssen wir das adressieren und dazu beitragen, Abhilfe zu schaffen."

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