Fake-Shops:Wie sich Verbraucher schützen können

Illustration Fake-Shop

Wenn Verbraucher genau hinschauen, können sie oft schon erkennen, ob es sich bei dem vermeintlichen Online-Shop um Betrüger handelt.

(Foto: Jens Büttner/dpa)

Oft können Online-Shopper schon an der Internetadresse erkennen, ob es ein seriöser Anbieter ist oder nicht.

Von Felicitas Wilke

Beim Einkaufen im Internet können Verbraucher auf unterschiedliche Weise um ihr Geld gebracht werden, ohne dafür die bestellte Ware zu erhalten. Manche lassen sich von Kriminellen täuschen, die auf Verkaufsplattformen fremde Nutzerkonten gehackt haben, andere kaufen in Online-Shops ein, die gar nicht existieren. Die "Marktwächter Digitale Welt" der Verbraucherzentrale Brandenburg schätzen, dass schon mehr als vier Millionen Menschen in Deutschland auf Fake-Shops hereingefallen sind. Dort werden Waren angepriesen, die nie oder in mieser Qualität ankommen. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wie erkennt man Fake-Shops?

Es gibt mehrere Indizien, die darauf schließen lassen, dass ein Online-Shop nicht seriös ist. Endet die Domain eines eigentlich bekannten Anbieters mit "de.com" oder "ru", spricht viel für einen Fake-Shop. Gängig ist auch ein Trick, den der Rechtsanwalt Wolfgang Wentzel als "Lügensandwich" bezeichnet. Um den Namen eines seriösen Online-Shops werden Zusätze wie "for you" und ein anderes Länderkürzel gebastelt, fertig ist der Fake-Shop.

In vielen Fällen nutzen die Betrüger auch eine Internetadresse, die vorher von einem anderen Unternehmen genutzt worden war. Wenn ein vermeintlicher Online-Shop unter der Domain eines geschlossenen Restaurants Kleidung verkauft, sollte dort niemand mehr einkaufen. Doch auch ein fehlendes Impressum oder Allgemeine Geschäftsbedingungen in fehlerhaftem Deutsch deuten auf unseriöse Anbieter hin. Da die Kriminellen immer versierter agieren, empfiehlt es sich für Verbraucher, nicht spontan einzukaufen, sondern zunächst online nach Bewertungen zu suchen und im Zweifel die Verbraucherzentrale zu kontaktieren.

An besonders günstigen Preisen lassen sich Fake-Shops übrigens nicht immer erkennen: "Um nicht zu sehr aufzufallen, sind die Preise oft relativ marktüblich", sagt Wentzel.

Welche Bezahlweise sollten Verbraucher nutzen, um sich vor Betrug zu schützen?

Am liebsten kaufen die Menschen in Deutschland ihre Waren auf Rechnung - aus einem simplen Grund: Sie bekommen das bestellte Produkt zu sehen, bevor sie den Kaufpreis überweisen. Wer einen Online-Shop betreibt, hat ein Interesse daran, möglichst viele unterschiedliche Bezahlarten anzubieten. Denn die Anbieter wissen, dass so mancher Kunde doch nicht einkauft, wenn er die Vorkasse, Nachnahme oder Lastschrift in der Auswahl vermisst. Steht nur eine Bezahlmöglichkeit zur Wahl, sollten Verbraucher misstrauisch werden. Die Verbraucherzentrale empfiehlt Kunden, online nach dem Prinzip "erst die Ware, dann das Geld" zu bezahlen. Vom Kauf per Vorkasse, zum Beispiel mit einer Überweisung, rät sie ab.

Was können Kunden tun, die bei einem Fake-Shop eingekauft haben?

Eine bereits getätigte Überweisung lässt sich je nach Bank meist nur in bestimmten Fällen und gegen eine Gebühr rückgängig machen. Dennoch empfiehlt die Polizei, sich unabhängig von der gewählten Bezahlart umgehend ans Geldinstitut zu wenden, um die Transaktion möglicherweise doch noch zu stoppen. Danach sollten die Verbraucher sämtliche Unterlagen wie die Bestellbestätigung oder E-Mails sichern und Anzeige erstatten. Es sei zwar schwierig, die oft im Ausland sitzenden Täter zu ermitteln, heißt es bei der Polizei, dennoch könne eine Anzeige dabei helfen, Fake-Shops zu löschen.

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