Südostafrika:Mehr als 130 Tote nach Zyklon in Simbabwe und Mosambik

Mosambik - Zerstörtes Auto nach dem Zyklon "Idai" 2019

Die Küstenstadt Beira wurde von Idai schwer getroffen.

(Foto: AFP)
  • Der Zyklon Idai hat Simbabwe und Mosambik schwer getroffen, mehr als hundert Menschen kamen ums Leben.
  • Die mosambikanische Küstenstadt Beira ist laut Rotem Kreuz zu 90 Prozent beschädigt oder zerstört.
  • Es wird mit steigenden Opferzahlen gerechnet.

In dem schweren Tropensturm Idai, der heftige Regenfälle und Überschwemmungen verursacht hat, sind im Osten Simbabwes mindestens 89 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte weitere Menschen gelten noch als vermisst, sagte Minister July Moyo am Montag. Am Wochenende hatten die Behörden noch von 40 Todesopfern gesprochen. Die meisten Opfer waren in der Provinz Manicaland zu beklagen. Es sei schwierig, Hilfsgüter in die am schlimmsten betroffenen Orte unweit der Grenze zu Mosambik zu bringen, weil viele Brücken und Straßen überflutet seien. Aufgrund der chaotischen Verhältnisse sind die Opferzahlen noch nicht überschaubar.

Der mosambikanische Präsident Filipe Nyusi rechnet laut staatlichen Nachrichten sogar mit mehr als 1000 Toten - es blieb zunächst unklar, wie diese Einschätzung zustandekam.

Auch in dem Nachbarland ist die Lage teils katastrophal. Dort kamen mindestens 68 Menschen ums Leben. Vor Ort eingetroffene Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes berichten, dass der Zyklon 90 Prozent der Küstenstadt Beira beschädigt oder zerstört habe. "Die Lage ist schrecklich", heißt es in einer Pressemitteilung. Seit Donnerstagabend sind die etwa 500 000 Einwohner ohne Strom, auch das Kommunikationsnetz brach zusammen. Ein Dammbruch habe die letzte Zufahrtstraße zu Beira zerstört, berichtet das Rote Kreuz und warnt davor, dass die humanitären Folgen der Naturkatastrophe noch nicht absehbar seien. Am Sonntag konnte zumindest der Flughafen wieder geöffnet werden.

Überschwemmungen auch in Simbabwe

Idai war in der Nacht zu Freitag mit Windböen von bis zu 160 Kilometern pro Stunde vom Indischen Ozean her kommend im Zentrum Mosambiks auf Land gestoßen. Der Zyklon hatte die Stärke vier von fünf. Es kam zu Sturmfluten und schweren Regenfällen. Der Sturm schwächte sich über Land ab und zog weiter ins nahe Simbabwe, wo es zu Überschwemmungen kam.

Bereits seit Monatsbeginn leidet Mosambik unter schweren Regenfällen. Schon vor dem Durchzug von Zyklon Idai kamen dort mindestens 66 Menschen ums Leben. Im benachbarten Malawi starben wegen der Unwetter seit Monatsbeginn 56 Menschen, Zehntausende wurden obdachlos. Mosambik und Malawi gehören zu den ärmsten Ländern der Welt. Bereits seit mehreren Jahren wechseln sich dort lange Trockenzeiten und schwere Regenfälle mit verheerenden Folgen ab.

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