Straßenbau:Ex-Verkehrsminister Martin Zeil wettert gegen Starnberger Umfahrung

Die 8,3-Kilometer-Trasse wäre eine "nicht wieder gut zu machende Sünde an unberührter Landschaft". Die Stadt solle sich lieber auf den Tunnel konzentrieren.

Der frühere bayerische Verkehrsminister Martin Zeil aus Gauting wettert gegen die Starnberger Pläne für eine Umfahrung - und damit gleichzeitig gegen seine FDP, die als Verfechter der Trasse im Norden der Stadt gilt. "Das wäre eine nicht wieder gut zu machende Sünde an unberührter Landschaft, wertvollen Naherholungsflächen und Naturdenkmälern wie den Endmoränen aus der letzten Eiszeit", kritisiert Zeil.

"Statt für solche völlig absurden Planungen auch nur einen Cent auszugeben, sollte sich die Stadt Starnberg um ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept kümmern, welches auf der endlich fertiggestellten Westumfahrung und dem nicht mehr aufzuhaltenden Tunnel aufbaut."

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Das sieht auch Zeil so: Die Machbarkeitsstudie für den Autobahn-Südring, gegen den er sich in seiner Amtszeit ausgesprochen hatte, zeige eindeutig, dass solche Trassen im Süden von München nicht genehmigungsfähig sind.

© SZ vom 21.03.2019 / dac - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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