Neubau geplant:Auf Grundstückssuche für die Retter

Die Integrierte Leitstelle braucht mehr Platz. Vier Areale werden aktuell als Standort geprüft

Von Andreas Ostermeier, Dachau/Fürstenfeldbruck

Der Landkreis Fürstenfeldbruck sucht weiter nach einem Grundstück, auf dem ein Neubau für die Integrierte Leitstelle (ILS) entstehen kann. Die Mitglieder des Brucker Kreisausschusses haben den Landrat beauftragt, über die Optionen in Mammendorf und Maisach sowie in Bergkirchen im Landkreis Dachau weiter zu verhandeln. Der Brucker Kreisrat Gottfried Obermair (Freie Wähler) nannte noch ein weiteres Grundstück, sagte in der öffentlichen Sitzung aber nicht, wo dieses liegt. Die Kosten für ein Grundstück und einen Neubau der Integrierten Leitstelle werden auf etwa 28 Millionen Euro geschätzt.

Hintergrund der Suche ist, dass die Räume der ILS für deren Mitarbeiter und Aufgaben zu klein geworden sind. Ein Auszug aus dem Haus an der Münchner Straße 29 in Fürstenfeldbruck, wo die ILS momentan untergebracht ist, wird deswegen angestrebt. Die Integrierte Leitstelle ist für die Koordinierung der Einsätze von Feuerwehren und Rettungswagen zuständig. Ihr Einsatzgebiet sind die Landkreise Fürstenfeldbruck, Dachau, Landsberg und Starnberg. Jeder Anruf unter der Notrufnummer 112 aus einem dieser Landkreise landet bei der ILS in Fürstenfeldbruck.

Nicht einig geworden sind sich die Kreisräte im Nachbarlandkreis über die Möglichkeit, ein neues Gebäude auch von einem privaten Bauherrn errichten zu lassen und lediglich als Mieter zu fungieren. Die CSU will auf diese Möglichkeit nicht verzichten. Sie befürwortet, eine öffentlich-private Partnerschaft (auch oft englisch als PPP - Public Private Partnership - abgekürzt) auf ihre Kosten hin untersuchen zu lassen. Dieses Modell möchte sie dann den Kosten und den Vorteilen einer eigenen Bauträgerschaft gegenüberstellen. Das wirtschaftlichere Angebot solle gewinnen, sagt der Brucker Landrat Thomas Karmasin (CSU). Unterstützt wurde er vor allem vom Maisacher Bürgermeister und Kreisrat Hans Seidl (CSU). Dieser sagte, auch Kosten von 30 000 Euro für einen Gutachter schreckten ihn nicht davon ab, eine öffentlich-private Partnerschaft prüfen zu lassen.

Widerstand gegen eine solche Idee kam von SPD und Grünen. Der Gröbenzeller Kreisrat Peter Falk (SPD) forderte, dass die Leitstelle in öffentlicher Hand verbleibt. Beraterhonorare für eine andere Lösung hält er für "hinausgeworfenes Geld". Öffentlich-rechtliche Partnerschaften hätten auch Risiken, sagte Falk und verwies auf die skeptischen Einschätzungen von Landesrechnungshöfen, die auch in der Sitzungsvorlage ausgeführt werden. Unterstützung erhielt er durch den Grünen-Landtagsabgeordneten Martin Runge. Der Kreisrat aus Gröbenzell ist auch skeptisch, dass die Kosten beider Modelle sinnvoll verglichen werden können. Auch Johann Thurner (Freie Wähler) aus Mammendorf sagte, ihm sei es lieber, das neue ILS-Gebäude auf einem landkreiseigenen Grundstück zu verwirklichen. Bei der Abstimmung setzte sich aber die CSU mit acht zu sechs Stimmen durch.

Einig sind sich die Kreisräte nach einem Gespräch der Fraktionsvorsitzenden hingegen darüber, dass in dem neuen ILS-Gebäude, egal von wem es errichtet wird, kein anderer Nutzer unterkommen darf. Thurner sagte, die Leitstelle arbeite Tag und Nacht. Konflikte mit einem weiteren Nutzer seien deshalb schon im Vorhinein absehbar.

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