Sportartikel:Anleger steigen bei Nike aus

Old Dominion v Purdue

Basketball-Spieler tragen gerne Sneakers von Nike.

(Foto: Maddie Meyer/AFP)

Die Geschäfte von Nike laufen fast überall gut, dennoch rutscht der Aktienkurs am Freitag ab. Das Motto der Investoren: Nur kassierte Gewinne sind gute Gewinne.

Von Lara Janssen

Er führt den Ball, verlagert das Gewicht auf das linke Bein und stürzt auf den Boden: 36 Sekunden nach Spielbeginn löst sich die Sohle vom Nike-Schuh des Basketball-Spielers Zion Williamson vor laufender Kamera - der Nachwuchsstar verletzt sich das Knie.

Nach dem Vorfall verlor die Aktie nur leicht an Wert. An diesem Freitag ging es mit dem Nike-Kurs mit Verlusten von knapp fünf Prozent hingegen deutlich bergab, nachdem der weltweit größte Hersteller von Sportartikeln seine Geschäftszahlen für das vergangene Quartal (Dezember bis Februar) vorgelegt hatte. Demnach sind die Umsätze nach eigenen Angaben in Nordamerika hinter den Erwartungen geblieben. Ansonsten meldete das Unternehmen jedoch positive Ergebnisse.

Nike verzeichnet eine weltweit hohe Nachfrage und setzt vor allem auf den Verkauf im Internet. Das Unternehmen mit Sitz in Beaverton im US-Bundesstaat Oregon beendete das dritte Quartal mit einem Nettogewinn von 1,1 Milliarden Dollar und übertraf damit sogar die Prognosen der Wall-Street-Analysten. Noch vor einem Jahr hatte im gleichen Zeitraum die US-Steuerreform ein Loch von 921 Millionen Dollar in die Bilanz gerissen.

Nun schreibt das Unternehmen wieder schwarze Zahlen. Gut liefen vor allem die Geschäfte in China mit einem Umsatzplus von 19 Prozent. Dass es beim Aktienkurs trotzdem zu Einbußen kam, führten Aktienexperten auf Gewinnmitnahmen zurück. Die Aktie hatte in diesem Jahr um 19 Prozent zugelegt, in den vergangenen zwölf Monaten sogar um 30 Prozent - für manche Investoren eine gute Gelegenheit, ihre Papiere mit Gewinn zu verkaufen.

Auch wenn die Umsätze auf dem nordamerikanischen Markt hinter den Erwartungen einiger Analysten blieben, lieferte Nike hier positive Zahlen - trotz abgefallener Schuhsohle. Dort stiegen die Erlöse um rund sieben Prozent, Nike machte statt prognostizierter 2,85 Milliarden einen Umsatz von 3,81 Milliarden US-Dollar.

Derzeit findet das Basketballturnier "March Madness" in den USA statt: Das Sportereignis gilt als guter Werbeträger für Nike. Das Unternehmen hat laut einem Analysten von Bloomberg einen hohen Anteil am Basketballgeschäft. Dennoch geht das Unternehmen nur von einem kleinen einstelligen Zuwachs im Umsatz für das laufende Quartal aus.

Der Markt in Nordamerika ist hart umkämpft, zuletzt hat Adidas an Boden gewonnen. Obwohl der deutsche Nike-Rivale seit Anfang des Jahres offenbar wegen falscher Planung nicht mit der Produktion von Kleidung hinterher kommt, legten die Papiere des deutschen Herstellers am Freitag leicht zu. Oft werden an der Börse die Schwächen des einen als die Stärken des anderen interpretiert.

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