Lehel:Der Lärm von draußen

Gaststätte "Salotto" im Münchner Lehel, 2009

Manchmal zu laut: Feiern im Freien am St.-Anna-Platz.

(Foto: Stephan Rumpf)

Bürger im Lehel pochen darauf, die Sperrstunde für Freischankflächen zu verlängern

Ein Bier nach Feierabend oder ein Kaffee - im Freien schmeckt es oft am besten. Immer mehr Restaurants und Bars weiten ihr Angebot nach draußen aus, was viele Münchner schätzen. Für die Anwohner wird der Anstieg der Freischankflächen in der Innenstadt aber offenbar zunehmend eine Belastung. Eine Anliegerin am St.-Anna-Platz machte im Bezirksausschuss (BA) Altstadt-Lehel besonders auf die dortige Situation aufmerksam.

Mittlerweile gebe es dort mehr als 200 Sitze vor den Restaurants, die jeden Tag bewirtet werden - unter der Woche bis 23 Uhr und am Wochenende bis 24 Uhr. Weil die Leute oft einfach länger sitzen blieben, sei bis spät in die Nacht noch Lärm am Platz. "Ich habe das auch genossen, aber es ist einfach zu viel geworden", sagte sie und forderte den BA auf, die Sperrzeiten zu verlängern - jeweils um eine Stunde. Eine andere Anwohnerin pflichtet ihr bei. Insbesondere durch die Wagmüllerstraße wolle sie am Abend gar nicht mehr laufen. Die Leute wollten zwar länger feiern, man müsse das aber nicht noch unterstützen.

An der Situation sei der BA nicht ganz unschuldig, sagte der Vorsitzende Wolfgang Neumer (CSU). Weil bisher keine Beschwerden der Anwohner bekannt gewesen seien, habe man Anträge auf Freischankflächen in der Vergangenheit immer bewilligt. Man wolle den Vorschlag der Anwohnerin auf Verlängerung der Sperrzeiten im Unterausschuss prüfen, sagte Stefan Blum (CSU). Andrea Stadler-Bachmaier (Grüne) forderte mehr Kontrollen um den Platz herum, vor allem am Wochenende. Dadurch könne man zumindest erreichen, dass die Sperrzeiten eingehalten werden, sagte Blum.

Der Grünen- Antrag für mehr Polizeipräsenz wurde einstimmig beschlossen. Außerdem müsse man die Satzung noch einmal genauer anschauen. Dort seien die Öffnungszeiten der Freischankflächen am Wochenende bis 24 Uhr festgelegt, "sofern es keine Beschwerden gibt", so Stadler-Bachmaier. Jörg Hoffmann (FDP) forderte die Anwohner zudem auf, bei Verstößen gegen die Nachtruhe die Polizei zu verständigen. Beim Wunsch der Weinbar Hillinger auf Erweiterung der Freischankfläche am St.-Anna-Platz zeigte sich das Gremium skeptisch: Es wird dazu einen Ortstermin mit der Bezirksinspektion geben.

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