Zirkustiere:Circus Krone plant Alterssitz für Elefanten in Weßling

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In Mischenried bei Weßling sind zwei große Hallen geplant. Dort hat der Familienbetrieb auf zwölf Hektar bereits Pferde und Dromedare untergebracht. Direktorin Jana Mandana hat Bürgermeister Michael Muther persönlich eingeweiht.

Von Michael Berzl, Weßling

Nach dem letzten Auftritt in der Manege in den Ruhestand nach Mischenried: Auf seinem weitläufigen Gelände in der Gemeinde Weßling will der Circus Krone zwei große Ställe für Elefanten bauen, die zu alt sind, um noch Kunststücke vorzuführen. Pferde und Dromedare sind auf dem zwölf Hektar großen Areal südlich der Lindauer Autobahn schon untergebracht, seit vergangenem Jahr tüfteln Planer an zusätzlichen Bauten. Zirkusdirektorin Jana Mandana Lacey-Krone bestätigte diese Pläne am Freitag. Den Weßlinger Bürgermeister Michael Muther hatte sie im Herbst besucht, um ihn bei einem Ortstermin im Krone-Gestüt mit dem Vorhaben vertraut zu machen.

Und mit den Tieren. Schwer beeindruckt erzählte Muther davon, wie die dressierten Pferde immer noch auf ein Fingerschnippen reagieren und sich auf die Hinterbeine stellen, wie sie gehorchen und sich dann zutraulich an die Direktorin schmiegen. Ein Gnadenhof für alte Zirkus-Elefanten: Für diese Idee kann sich Muther sofort begeistern. "Ich finde das gut, wenn die ausgemusterten Tiere dort einen angenehmen Lebensabend verbringen können, statt zu Hundefutter verarbeitet zu werden", sagte er am Freitag der SZ. Nach dem Besuch der Zirkuschefin zusammen mit zwei Mitarbeitern habe es auch schon Besprechungen mit dem Landratsamt und bei der Regierung von Oberbayern gegeben. Genaue Details konnte der Bürgermeister nicht nennen, eine von mehreren vorgestellten Varianten sehe aber zwei Hallen in einer Größenordnung von 60 mal 20 Metern vor. Ein Bauantrag liege aber noch nicht vor, sagte Landratsamtssprecher Stefan Diebl.

Im Stall beim Gutshof sind bisher vor allem ausgemusterte Pferde untergebracht. Das Gelände gehört seit 1938 der Familie Krone. (Foto: Circus Krone)

Weßling stehe dem Vorhaben positiv gegenüber, sagte Muther. Das größte Problem ist nach seinen Worten baurechtlicher Natur, weil das Gelände im Außenbereich liegt. Die Gemeinde sei jedoch bereit, das entsprechende Sondergebiet zu erweitern. Bisher befinden sich dort ein Gutshaus und ein Stall. Für eine Halle liege eine Baugenehmigung vor, doch die Größe reiche nicht aus. "Die Elefanten brauchen schließlich Platz nach oben", sagte der Bürgermeister. Nach Mischenried sollen einmal die beiden Elefantenkühe Mala und Kenia umziehen, die seit Mittwoch zusammen mit drei Artgenossen vorübergehend in Spanien untergebracht sind.

Für das Gestüt, das der damalige Zirkuschef Carl Krone 1938 gekauft hatte, gab es schon ganz andere Pläne. So war vor 15 Jahren die Rede von einem Zirkus-Museum. Christel Sembach-Krone hatte damals vor, einen Glasbau zu errichten, um diverse Utensilien aus der Welt der Artisten auszustellen und so an einigen Tagen in der Woche der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Doch daraus wurde nichts.

© SZ vom 30.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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