Umweltfreundliche Energie:Strom vom Bauhof-Dach

Photovoltaikanlage Grafing Bauhof Inbetriebnahme

Große Freude: Bauhofleiter Marinus Greithanner, Markus Henle, Geschäftsführer des Eberwerks, und Bürgermeisterin Angelika Obermayr.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Das Eberwerk nimmt in Grafing eine neue Solaranlage in Betrieb

Von Valentin Tischer, Grafing

Man kann sie nur aus der Vogelperspektive sehen, die neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Bauhofs in Grafing. Nur eine kleine Leitung, die in das Gebäude führt, ist vom Boden aus zu erkennen. 365 einzelne Module hat das kommunale Energieversorgungsunternehmen Eberwerk seit Dezember vergangenen Jahres verbaut. Die Anlage ist jetzt in Betrieb und auch offiziell am Netz.

Zehn der etwa 100 Kilowattstunden Leistung der Anlage sind für die Versorgung des Bauhofs vorbehalten, der Rest wird in das Netz eingespeist, erklärt Markus Henle, Geschäftsführer des Eberwerks. Die Zahl der Haushalte, die mit dem neuen Strom versorgt werden können, schätzt Henle auf 30. Die Zahl könne aber schwanken, erklärt er: "Im Sommer mehr, im Winter weniger."

Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) freut sich über die Realisierung des Projekts. "Es war von Anfang an der Plan gewesen, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Bauhof zu installieren." Nach dem Umzug des Betriebs sei es aus statischen Gründen aber nicht möglich gewesen, eine Anlage zu installieren, sagt Angelika Obermayr. Weil der Bauhof ein Flachdach hat, hätten die Module auf Ständern montiert werden müssen, die dann zu schwer für das Dach gewesen wären, erklärt sie. Nach einer Wartezeit von zwei Jahren seien die Module aber deutlich besser geworden und funktionierten auch auf den flachen Dach. "Die Wartezeit hat sich auf jeden Fall gelohnt", sagt die Bürgermeisterin.

Durch die neue Anlage sollen in zwanzig Jahren Laufzeit etwa 1000 Tonnen CO₂ eingespart werden, so Henle. Die veranschlagte Laufzeit sei aber nur die Mindestdauer, die Solarmodule würden sehr sicher deutlich länger in Betrieb sein, sagt er. Für die Erfüllung der selbst gesteckten Ziele des Landkreises ist die Anlage nur ein sehr kleiner Beitrag. Auf rund ein Promille schätzt ihn Henle. Aber im Vergleich zu der kurzen Bauzeit sei dies gar nicht so wenig, erklärt er. Für ähnliche Projekte, wie das in Grafing, sieht Henle noch viel Potenzial. Dächer von Turnhallen und Gewerbebetrieben könnte man dazu benutzen.

Die Anlagen seien nicht sehr aufwendig zu pflegen. Eine Putz- und Entstaubungsaktion pro Jahr würde ausreichen, erklärt er. Und wenn es 1000 Ein-Promille-Anlagen wie die auf dem Bauhof geben würde, ist das Ziel des Landkreises für Solarflächen erreicht, sagt er.

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