Emissionsfreie Busse:Städtetag befürchtet steigende Preise im Nahverkehr

Test für Elektro-Bustram in Frankfurt

Noch sind Elektrobusse in der Anschaffung deutlich teurer als Modelle mit Vebrennungsmotor.

(Foto: dpa)
  • Kommunen müssen ab 2025 mindestens 45 Prozent ihrer Busse mit Elektro- oder Biogasantrieb betreiben.
  • Der Deutsche Städtetag befürchtet, dass dadurch die Ticketpreise steigen werden, weil Fahrzeuge mit den neuen Antrieben deutlich mehr kosten.
  • Das könnte verhindern, dass mehr Menschen vom Auto auf den ÖPNV umsteigen.

Der Deutsche Städtetag warnt vor steigenden Preisen im Nahverkehr. Der Grund sind neue EU-Vorgaben zur Anschaffung sauberer Busse. "Es ist zu befürchten, dass das ÖPNV-Angebot durch die Richtlinie langfristig teurer wird oder sogar reduziert werden muss", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Deutschen Presse-Agentur.

Hintergrund ist eine EU-Richtlinie, die das Europaparlament am Donnerstag beschlossen hatte. Kommunen sollen mehr Busse mit geringen Emissionen kaufen, um saubere Luft in Städten und den Klimaschutz voranzubringen. In Deutschland müssen demnach bis 2025 mindestens 45 Prozent der neu angeschafften Busse "sauber und energieeffizient" sein, ab 2026 sogar 65 Prozent. Gemeint sind zum Beispiel Elektro- oder Biogasbusse.

Aktuell sind nur wenige Modelle marktreif, dafür aber teuer

Die Städte seien für den Umstieg auf umweltfreundlichere Fahrzeuge, sagte Dedy. Doch gebe es derzeit nur wenige marktreife Modelle für emissionsfreie Busse, die noch dazu teurer seien. Würden die Ticketpreise in die Höhe getrieben, wäre dies das falsche Signal, meinte der Verbandsvertreter: "Denn für eine Verkehrswende muss gerade jetzt und in den kommenden Jahren der ÖPNV ausgebaut und noch attraktiver werden, um den Umstieg von Menschen auf Busse und Bahnen zu erleichtern."

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte erst am Mittwoch angekündigt, die Mehrwertssteuer auf Zugtickets im Fernverkehr der Bahn senken zu wollen. Mit einer Reduzierung der Abgabe auf sieben von bisher 19 Prozent sollen Bahnfahrer im Fernverkehr um bis zu 400 Millionen Euro pro Jahr entlastet werden.

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