Trockenheit:Wetterdienst warnt vor neuer Dürre in Deutschland

  • Die Böden in vielen Regionen Deutschlands sind derzeit viel zu trocken, sagen Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes DWD.
  • Bei anhaltender Trockenheit könnte erneut ein Dürresommer bevorstehen.
  • Der Land- und Forstwirtschaft drohen Einbußen.

Bei anhaltender Trockenheit könnte Deutschland nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auf einen weiteren Dürresommer zusteuern. Zum Start der Vegetationsperiode liege die Bodenfeuchte sogar noch unter den April-Werten des vergangenen Jahres. "Sollte die trockene Witterung in den kommenden Monaten anhalten, könnte sich die Dürre des Jahres 2018 wiederholen oder sogar übertroffen werden", sagte der Leiter der DWD-Agrarmeteorologie, Udo Busch.

Besonders betroffen sind demnach die östlichen Bundesländer. Selbst wenn es noch viel regnen sollte, bleibt die Bodenfeuchte den Schätzungen zufolge bis in den Sommer hinein unter dem vieljährigen Mittelwert. "Die Startbedingungen für die Vegetation sind 2019 in vielen Gebieten Deutschlands deutlich schlechter als im Vorjahr."

Mehr Löschhubschrauber gefordert

Ein Dürresommer würde diesmal nicht nur die Landwirtschaft erneut hart treffen, sondern auch die Forstwirtschaft, fürchtet der DWD. Auch Pflanzen mit Wurzeln, die Feuchtigkeit in tieferen Bodenschichten anzapfen, könnten leiden. Erste Waldbrände haben in den vergangenen Tagen schon einige Regionen in Deutschland heimgesucht.

Angesichts der Waldbrandgefahr forderte der Deutsche Feuerwehrverband mehr Löschhubschrauber in Deutschland. Helikopter mit Außenlastbehältern seien für die Brandbekämpfung sinnvoll, sagte Verbandspräsident Hartmut Ziebs der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Das ist ein vielfach praktiziertes Verfahren, scheitert aber manchmal an der Zahl der verfügbaren Hubschrauber." Die größten Wasserbehälter fassten 5000 Liter und könnten nur von Helikoptern der Bundeswehr vom Typ CH-53 geflogen werden. "Die sind aber nicht immer verfügbar. Hier müsste die Bundeswehr ein paar mehr Hubschrauber vorhalten", sagte Ziebs. Der Verbandspräsident appellierte an Bürger, kein offenes Feuer im und am Wald zu entfachen und in Waldnähe nicht zu rauchen. Autofahrer sollten zudem ihren Wagen nicht auf Wiesen abstellen. "Die heißen Katalysatoren können eine trockene Wiese in Brand setzen."

Aus Sicht von Waldexperten sollten Wälder möglichst vielfältig sein, um möglichen Waldbränden widerstehen zu können. "Die großflächigen Monokulturen werden mittelfristig scheitern", sagt der Biologe Pierre Ibisch von der Eberswalder Hochschule für nachhaltige Entwicklung. Strukturreiche Laubwälder mit verschiedenen Baumarten würden dagegen nicht so schnell brennen und nicht so stark austrocknen wie reine Nadelwälder.

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