FDP:Linda Teuteberg mit 92,8 Prozent zur FDP-Generalsekretärin gewählt

FDP-Bundesparteitag

Linda Teuteberg ist beim FDP-Bundesparteitag zur Generalsekretärin gewählt worden.

(Foto: Britta Pedersen/dpa)

Mit der brandenburgischen Bundestagsabgeordneten in einer Spitzenposition versucht die FDP ein Zeichen vor den Wahlen in Ostdeutschland setzen. Neben Teuteberg freut sich Parteichef Lindner, der im Amt bestätigt worden ist.

Die brandenburgische Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg ist zur neuen FDP-Generalsekretärin gewählt worden. Das schrieb die Partei auf Twitter. Die 38-jährige Juristin erhielt am Freitag auf dem FDP-Parteitag in Berlin 92,8 Prozent der Delegiertenstimmen. Sie löst damit Nicola Beer ab, die Spitzenkandidatin der Liberalen für die Europawahl ist.

Teuteberg sitzt seit 2017 im Bundestag. Von 2009 bis 2014 saß sie im brandenburgischen Landtag. Mitglied der FDP ist sie seit dem Jahr 2000. Mit der Brandenburgerin Teuteberg kann die FDP ein Zeichen vor den im Herbst anstehenden wichtigen Wahlen in Ostdeutschland setzen. Dort wird in Brandenburg, Sachsen und Thüringen ein neuer Landtag gewählt. In allen drei Bundesländern sind die Liberalen nicht im Landtag vertreten.

Dass sich Teuteberg bisher vor allem als Innenpolitikerin profilieren konnte, dürfte für die FDP im Osten ebenfalls von Bedeutung sein. Dort wird die Flüchtlingspolitik der großen Koalition scharf kritisiert. Teuteberg will Zuwanderung stärker einschränken und plädiert für Abschiebehaft.

Parteichef Christian Lindner hatte Teuteberg bereits vor den Parteitag für den Posten empfohlen. Lindner selbst ist mit 86,64 Prozent als FDP-Vorsitzender wiedergewählt worden. Er erhielt 519 von 599 gültigen Delegiertenstimmen. Zuvor hatte er in einer eineinhalbstündigen Grundsatzrede für sich geworben. Er warnte eindringlich vor Chinas Wirtschaftspolitik und vor Einschränkungen individueller Freiheiten im Namen des Klima- und Umweltschutzes, kritisierte die Vergesellschaftung von Wohnraum und erklärte, er wolle eine sachliche Auseinandersetzung mit Klimaaktivisten.

Zuletzt hatte es auch intern Kritik am grundsätzlich unumstrittenen Partei- und Fraktionschef gegeben. So wurde sein Umgang mit den jugendlichen Aktivisten von Fridays for Future insbesondere in der Nachwuchsorganisation Julis nicht gutgeheißen.

Bei der vorherigen Wahl der Parteispitze 2013 hatte er 91 Prozent erhalten. Seitdem ist er FDP-Bundesvorsitzender. Er saß jahrelang im Landtag von Nordrhein-Westfalen und von Oktober 2009 bis Juli 2012 im Bundestag. Von Dezember 2009 bis Dezember 2011 war er auch Generalsekretär der Bundes-FDP. Lindner zog als Spitzenkandidat seiner Partei bei der Bundestagswahl 2017 erneut in den Deutschen Bundestag ein und wurde dort Fraktionsvorsitzender.

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