Den Danske Skole:Am Samstag lernen

Ein Verein bietet Dänisch als Ergänzung zur Regelschule

Von Manuel Kronenberg

Dänische Schülerinnen und Schüler, die in München leben, haben seit 2010 die Möglichkeit, eine dänische Schule zu besuchen. Die Schule in Pasing ist zwar kein Ersatz für den regulären Schulbesuch, sondern nur als begleitender Unterricht gedacht. Für einige dänische Familien in München ist sie aber ein wichtiger Anlaufpunkt.

Denn lebt man als Däne nicht in seinem Heimatland, kann es passieren, dass man seine Staatsangehörigkeit verliert. Möchte man sie dennoch behalten, muss man beim Staat einen Antrag stellen und seine Zugehörigkeit zum dänischen Königreich nachweisen. "Da zählen alle Bezüge, die man zu Dänemark hat", sagt Karina Bauer.

Bauer selbst ist Dänin, Mutter zweier Kinder und Vorstand des Vereins "Den Danske Skole", eine Privatinitiative, die die Schule ins Leben gerufen hat. Im aktuellen Schuljahr sind etwa 28 Familien Teil des Vereins. Insgesamt gehen 44 Kinder im Alter zwischen einem und 14 Jahren auf die dänische Schule - es sind also viele Geschwister unter ihnen.

Auch wenn die Schüler keinen Abschluss erlangen können, bekommen sie doch jedes Jahr eine Art Urkunde - eine wichtiger Nachweis, der beim Antrag für die Staatsangehörigkeit helfen kann. Doch den Familien gehe es natürlich nicht nur um die Staatsangehörigkeit, sondern vor allem darum, dass die Kinder Dänisch lernten, erklärt Bauer. Ähnlich wie andere fremdsprachige Schulen in München, in denen begleitend zur Regelschule etwa niederländisch, bulgarisch, griechisch gelernt werden kann, legt die Einrichtung den Fokus auf Spracherwerb und das Kennenlernen der Kultur des Landes.

Im Vordergrund soll dabei immer der Spaß am Lernen stehen. Deshalb liegt der Schwerpunkt im Unterricht auch darauf, dass so viel wie möglich miteinander geredet wird - bei Spielen, Experimenten und Musik. Neben dem regulären Unterricht, der an zwei Samstagen im Monat stattfindet, werden außerdem regelmäßig Ausflüge gemacht oder Feste miteinander gefeiert, bei denen die Kinder mit der dänischen Kultur vertraut gemacht werden.

So werde auch eine Faschingsparty gefeiert, erzählt Bauer. "Da folgen wir dann auch dem dänischen Brauch, dass die Kinder ein Holzfass zerschlagen, und in dem Fass sind dann Süßigkeiten." Dass es auch hier in München eine solche Austauschmöglichkeit für dänische Familien gebe, sagt Bauer, darüber sei sie wirklich sehr froh.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: