Nach der Schließung von Hörmann Automotive:Gerüchte über HAP-Nachfolge

Bei der SPD in Penzberg kursieren Ideen für eine Geländenutzung

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Was bei Hörmann Automotive Penzberg (HAP) vorgehe, sei eine "absolute Sauerei". Es war das einzige Mal, dass Andreas Vetter, der sich den SPD-Mitgliedern zur Wahl als Bürgermeisterkandidat 2020 stellte, deutliche Worte fand. Die Werksschließung nahm großen Raum bei der Aufstellungskonferenz in der Stadthalle ein - ausgehend von Vetters Ankündigung, er und sein Bruder Robert würden Gespräche mit einer großen Firma führen, die als Nachfolgerin das Gelände an der Seeshaupter Straße übernehmen könnte. Dies sah der HAP-Betriebsratsvorsitzende Thomas Nachtmann kritisch: "Wenn Gespräche laufen, dann nicht über unsere Köpfe hinweg."

Von "schwieriger Gemengelage" und "abstrakter Situation" sprach Nachtmann. Üblicherweise würden Werke geschlossen, weil es keine Arbeit gebe. In Penzberg sei dies anders. "Wir haben Arbeit ohne Ende." Der Rahmenvertrag mit Hauptauftraggeber MAN laufe erst 2019 aus. Die Auftragsbücher seien voll. "Wir schieben Schichten, haben Minusstunden, weil wir es sonst nicht schaffen", sagte Nachtmann. Daneben liefen aber auch die Verhandlungen zum Sozialplan. Ziel sei es, jedem der mehr als 600 von Kündigung bedrohten Mitarbeitern eine Abfindung zu sichern. Die von Bürgermeisterin Elke Zehetner angeschobene Jobbörse sei eine gute Sache. Doch müsse man momentan vorsichtig agieren, um den gewünschten Erfolg zu haben.

Für ihn am wichtigsten sei, dass das HAP-Areal Gewerbegebiet bleibe. "Es darf nach der Schließung dort keine Wohnbebauung geben", sagte der Betriebsratsvorsitzende. Vetter gab er mit auf den Weg: "Es sind unsere Arbeitsplätze." Wenn es neue Kontakte zu Interessenten geben sollte, wolle der HAP-Betriebsrat involviert werden.

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