Europawahl 2019:Gelungener Abend

Lesezeit: 2 min

Teilnehmer und Zuschauer nehmen Stellung zum Verlauf der Fishbowl-Diskussion.

Von Henrike Schulze-Wietis, Freising

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(Foto: Henrike Schulze-Wietis/oh)

Maximilian Reichenbacher.

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Theresa Rudolph.

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Tobias Kuch.

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Michael Firlus.

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Stefan Kuhlmann.

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Joana Bayraktar.

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Nico Heitz.

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Philomena Böhme.

Egal ob jung und sozial, jung und liberal, jung und grün, die Junge Union oder parteilich völlig ungebunden. Die Freisinger Jugend hatte ganz unterschiedliche Motive, zu der Fishbowl-Diskussion des Kreisjugendrings zu gehen. In einem Punkt waren sie sich jedoch einig: Die Zukunft der Europäischen Union mitgestalten zu wollen. "Es ist unsere Chance, was zu verändern. Ich hoffe, möglichst viele Leute heute Abend für das wichtige, aber doch unbekannte Thema Europa zu begeistern", erklärte Philomena Böhme, Auszubildende aus Freising. Student Tobias Kuch war bereits im vergangenen Jahr von der damaligen Fishbowl-Diskussion überzeugt und findet den politischen Diskurs enorm wichtig.

Lea Sedlmayr, Referentin für europäische Jugendpolitik in Brüssel für den Bayrischen Jugendring, verdeutlichte, wie wichtig junge politische Veranstaltungen sind: "Der Politik gegenüber ist das ein wichtiges Zeichen. Man begegnet oft Politikern, die gar nicht wissen, wie viele schlaue Fragen und Ideen in jungen Leuten stecken. Wenn man anfängt, zu verstehen, warum Politik spannend ist, dann ist der Weg zum aktiven Engagement geebnet." Auch Diskussionsteilnehmer Helmer Krane von der FDP stimmt dieser Meinung zu: "Veranstaltungen, wie die Fish Bowl Diskussion, sind wichtig, weil man raus aus der Parteiblase kommt. Das Ziel ist es, Menschen außerhalb zu erreichen", so der Spitzenkandidat für die EU-Wahl. Dementsprechen hoch waren die Erwartungen der Zuschauer vor der Veranstaltung an die Debatte. Michael Firlus, Informatik-Student und Mitglied der Jusos, interessierten vor allem die Ideen der Politiker, die EU nachhaltig attraktiv zu gestalten. Vor allem die unterschiedlichen Ansätze der Steuer- und Arbeitsmarktpolitik beschäftigen Student Maximilan Reichenbacher.

Sowohl im Vorfeld, als auch während der Diskussion kristallisierte sich ein Thema heraus, das der Freisinger Jugend besonders am Herzen liegt: der Klimaschutz; Podiumsteilnehmer Korbinian Rüger von der SPD stellte ebenfalls fest, dass die Umwelt eine enorme Rolle spiele. "Klimaschutz ist ganz klar das Thema der Jugend und der Zukunft - völlig richtiger Weise", so der Politiker.

Studentin Joana Bayraktar findet, dass Klimaschutz keine Grenzen kenne und dafür mindestens eine europäische Lösung nötig wäre. Ein Aspekt, der die Diskussion zusätzlich anregte, war die Teilnehme des AfD-Politikers Christoph Birghan an der Podiumsrunde. Korbinian Rüger kündigte zunächst an, der Veranstaltung aufgrund der Anwesenheit des AfD-Vertreters fern zu bleiben, entschied sich jedoch kurzer Hand um: "Ich bin trotzdem gekommen, weil es um junge Leute geht und deswegen darf man da der AfD nicht das Feld überlassen", erklärt der SPD-Mann nach der Debatte. Reaktionen zum Auftritt der AfD gab es auch auf Seiten der Zuschauer. Nico Heitz, Sprecher der Grünen Jugend in Freising distanzierte sich deutlich von den Aussagen Birghans: "Ich bin bestätigt worden, welche Positionen ich vertrete und welche nicht: Ich finde die Aussagen des AfD sehr weltfremd und falsch." Theresa Rudolph kritisiert die teils unsachliche Debatte zwischen der SPD und der AfD. "Das hat die Diskussion überhaupt nicht weitergebracht. Da wäre mehr Professionalität und konkreter Inhalt wichtiger gewesen", so die Studentin.

Trotzdem schätzen alle Beteiligten den Abend als sehr gelungen ein. Stefan Kuhlmann, Schüler der 11. Klasse aus Freising, sieht all seine Fragen individuell beantwortet. "Der Abend hat sich ziemlich demokratisch gestaltet und mich dazu bewegt, wahrscheinlich Mitglied der Jungen Union zu werden", gibt er zu. Helmer Krane von der FDP stellte abschließend fest, dass an keiner Stelle der Debatte über das ob der EU, sondern nur über das wie diskutiert wurde. Das unterstreiche den Handlungsbedarf innerhalb der EU und die Wichtigkeit der Wahl.

© SZ vom 11.05.2019 / HSW - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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