Förderprogramm:40 Millionen Euro für die Luftfahrt

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Standort Augsburg soll führend für Leichtbauwerkstoffe werden

Stellenabbau beim Roboterhersteller Kuka, Probleme beim Luftfahrtzulieferer Premium Aerotech: Die schlechten Nachrichten bei großen Unternehmen in der Region Augsburg reißen seit Monaten nicht ab. Ein 40-Millionen-Förderprogramm für die bayerische Luftfahrtindustrie, das Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) am Montag vorgestellt haben, soll nun helfen, den Wirtschaftsstandort zu stärken. Die Region Augsburg soll durch das Programm zu einem der weltweit führenden Standorte für Leichtbauwerkstoffe wie Carbon werden, das Forschungsprogramm soll auch Projekte für die Digitalisierung von Fertigungsprojekten fördern.

Wirtschaftsminister Aiwanger sprach von einer "großen Vitaminspritze für die Region Augsburg". Vertreter von örtlichen Unternehmen seien im Januar mit dem Plan einer "Clusterstrategie Carbon" auf ihn zugekommen, um den Strukturwandel in der Region aufzufangen und die Wirtschaft zu stärken. Carbon sei ein Zukunftswerkstoff, sagte auch Ministerpräsident Söder. Es gehe dabei nicht nur darum, Leichtbauwerkstoffe und -fertigungsprozesse für die Luft- und Raumfahrt zu erforschen. Wenn Fertigungsprozesse günstiger, leichter herzustellen und energieeffizienter werden, helfe das auch der Auto- und der Sportindustrie, wo der Werkstoff Carbon an Bedeutung immer mehr zunehme. Augsburgs Oberbürgermeister Gribl erhoffte sich Impulse für E-Mobilität und Umwelttechnologien. Letztlich, sagte er, profitierten so auch Unternehmen aus anderen Regionen Bayerns. Die Hälfte des 40 Millionen Euro schweren Forschungsprogramms steuert der Freistaat bei, 20 Millionen schießen örtliche Unternehmen selbst zu. So sollen laut Aiwanger innerhalb der nächsten vier Jahre je zehn Millionen Euro pro Jahr an konkrete Projekte ausgeschüttet werden. Welche das sind, soll bald entschieden werden.

Söder kündigte zudem an, dass sich der Freistaat beim Bund für den Standort Augsburg als nationales Forschungszentrum für Batterietechnik bewerbe, um auch damit den regionale Wirtschaftsstandort zu stärken.

© SZ vom 14.05.2019 / ffu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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