Taschenhersteller:Bree ist insolvent

Eine Frau präsentiert eine Tasche von "Bree"

In den Filialen läuft das Geschäft Brees "zufriedenstellend", doch der Online-Shop kam offenbar zu spät.

(Foto: dpa)
  • Bree hat eine sogenannte Insolvenz in Eigenverwaltung angekündigt. Das Unternehmen arbeitet also weiter und wird saniert anstatt abgewickelt.
  • Der Aufbau des Online-Geschäfts hat offenbar nicht schnell genug funktioniert.

Der Taschenhersteller Bree hat beim Amtsgericht Hamburg Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Trotz intensiver Bemühungen und einer kompletten Neuaufstellung sei es nicht gelungen, das Geschäft in die schwarzen Zahlen zurückzuführen, teilte das Unternehmen mit. Bree hatte im vergangenen Jahr die Firmenzentrale von Hannover nach Hamburg verlegt, die Kollektion verjüngt und die Zahl der Mitarbeiter verringert.

Ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung ist eine Variante des Insolvenzrechts, die statt einer Abwicklung auf die Sanierung eines Unternehmens zielt. Die Geschäftsleitung bleibt im Amt, ihr wird allerdings ein sogenannter Sachwalter von außen zur Seite gestellt. Die bisherige Geschäftsführung behält damit aber große Teile der Verfügungsgewalt über das Unternehmen.

"Diese Strategie ist leider nicht schnell genug aufgegangen"

Zugleich ist die Firma aber vor Vollstreckungen und Zwangsmaßnahmen von Gläubigern geschützt. Ein neuer Online-Shop sollte eine massive Umsatzsteigerung bringen. "Diese Strategie ist leider nicht schnell genug aufgegangen", heißt es in der Mitteilung über das bisherige Online-Geschäft. Während das Geschäft in den 30 eigenen Filialen zufriedenstellend laufe, liege der Anteil des Online-Umsatzes bei fünf Prozent. Das sei zu wenig, um überleben zu können. Andere Taschenhersteller liegen bei 20 Prozent.

Bree suche nun nach einem starken, international erfahrenen Investor aus der Branche. Das Geschäft laufe weiter, Löhne und Gehälter seien durch das Insolvenzgeld gesichert. Bree soll nach Medienberichten noch rund 200 Mitarbeiter beschäftigen. Nach dem Ausstieg der Gründerfamilie liegen die Anteile bei dem Family Office einer reichen Familie, die anonym bleiben will.

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