Ortsentwicklung:Brückenbau gegen den Kollaps

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An der Landsberger Straße und der S-Bahn sollen nach dem Willen der CSU ein Parkhaus und eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke entstehen. Simulation: Paul Vogl (Foto: oh)

CSU stellt ihre Ideen vor, wie der Verkehr in Gilching bewältigt werden soll

Von Christian Deussing, Gilching

Mit einem Zukunftskonzept will die Gilchinger CSU die Gemeinde vor einem Verkehrskollaps bewahren. Sie denkt an eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke, eine Unterführung an der Landsberger Straße und ein Parkhaus mit drei Etagen. Luftbildaufnahmen einer Drohne sollen die derzeitigen Mankos dokumentieren. Unter dem Motto "Gilching heute...und in zehn Jahren" hatte die CSU am Donnerstag zu einer Infoveranstaltung ins Rathaus eingeladen.

"Wir brauchen nachhaltige Lösungen und kein Flickwerk, um die städtebaulichen Herausforderungen bewältigen zu können", sagt CSU-Fraktionschef Paul Vogl. Er gehe zum Beispiel jetzt davon aus, dass auf der "Gilchinger Glatze" mindestens 500 Wohnungen gebaut und somit statt 1700 mehr als 2000 Menschen dort wohnen werden. Die Westumfahrung und der Starnberger Weg würden seiner Ansicht nach den zusätzlichen Verkehr nicht verkraften - und somit dürfte der Schleichverkehr in der Waldkolonie noch zunehmen.

Daher hält es Vogl für dringend notwendig, die alten Pläne der Gemeinde zur Entlastungsstraße "Argelsried West" aus der Schublade zu holen. Denn die Trasse könne als Bypass mit Unterführung unter der S-Bahnlinie weiter bis zum Verkehrskreisel am neuen Gewerbegebiet Ost für Entlastung sorgen. Außerdem könnte ein multifunktionales Parkhaus für 200 Autos nördlich der Landsberger Straße Platz an den Park & Ride-Plätzen am Bahnhof schaffen. Das Erdgeschoss des Parkhauses sollte für Car-Sharing, E-Bikes und E- Scooter sowie Fahrradanhänger, Lastenfahrräder und Menschen mit Behinderungen reserviert werden. Das Gebäude würde laut Vogl drei Millionen Euro kosten.

Der Fraktionschef verweist darauf, dass die Brücke mit einem Aufzug am Parkhaus barrierefrei zu erreichen wäre. Dort könnten auch Rollstuhlfahrer, Kinder und Jugendliche gefahrlos die viel befahrene Landsberger Straße überqueren. Mit der Brücke - die dem Münchner Westpark-Konzept ähneln würde - könnte das nördlich der S-Bahn gelegene Wohngebiet "Gilchinger Glatze" optimal mit dem südlichen Ortsgebiet verbunden werden, erläutert Vogl.

Dort befinden sich die James-Krüss-Grundschule, die Volkshochschule, das Kletterzentrum sowie der Abenteuerspielplatz, die Montessori-Schule und ein Kindergarten. Außerdem soll noch eine Dreifach-Turnhalle gebaut werden und ein Skaterplatz entstehen. Es besteht also schon jetzt reger Pendelverkehr auf dieser Nord-Süd-Achse. Und das werde sich noch verstärken, mahnt Vogl. Er fordert zudem konsequente Lösungen für den Busverkehr, weil das Nadelöhr am Bahnhof ein Problem sei.

© SZ vom 18.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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