Kirchseeon:Der Klub der jungen Stimmen

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Der neue Kirchseeoner Chor "Ton-Art" hat schon 45 Mitglieder

Von Amelie Hörger, Kirchseeon

Mit grünem Licht füllt sich die Bühne, die Chormitglieder packen kleine Kerzen aus und im Hintergrund auf einer Leinwand erscheint das Bild von einer Frau. Es ist ein trauriger Moment als der Chor Ton-Art zu Beginn des Konzerts an ihre verstorbene Kollegin erinnert. "Ich wollte nie erwachsen sein", singen die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen auf der Bühne. Ein Song von Peter Maffay, der durch den grünen Drachen Tabaluga berühmt wurde. Der Samstagabend in der Kirchseeoner ATSV-Halle steht ganz im Zeichen der Musik.

Über ein Jahr ist es inzwischen her, dass der Chor von Leiterin Uli Meier aus einer "Phase des Umbruchs" wie es Cynthia Strecker, die Vorsitzende des Vereins Ton-Art beschreibt, entstanden ist. Zuvor hatte Meier bereits dreizehn Jahre lang den Chor Surprise of Voices angeführt, nun steht mit Ton-Art ein neues Projekt an, das Sängerinnen, aber auch einige Sänger für das gemeinsame Singen begeistern soll. Ganze 45 Mitglieder hat der Chor inzwischen. Besonders spannend an der Zusammensetzung der Truppe ist das Alter der Teilnehmer.

Denn laut Cynthia Strecker sollen vor allem auch Kinder und Jugendliche Teil der Gesangsgruppe sein. Dass dies auch viele Vorteile hat, sieht man am Auftritt des Chors im Internet. Bereits vor ihrem ersten Konzert hat Ton-Art nicht nur eine eigene Website, sondern ist auch - und daran sind sicher auch die Jugendlichen nicht ganz unschuldig - auf Instagram und Facebook vertreten. Sie alle wollen nun beim ersten eigenen Konzert unter dem Motto "Hört, was uns verbindet" zeigen, was sie seit der Gründung gelernt haben.

Von modernen Popsongs, wie Adel Tawils "Ist da jemand" oder "Tage wie diese" von den Toten Hosen sind auch absolute Chorklassiker wie das immer wiederkehrende "Hallelujah" von Leonard Cohen mit im Programm.

Die Besetzung, in der gesungen wird, wechselt dabei: Mal singen nur die Kinder und Jugendlichen, dann die Erwachsenen und immer wieder steht die versammelte Mannschaft gemeinsam auf der Bühne, wo der Chor besonders durch seinen spannenden Mix von reiferen und jüngeren Singstimmen auffällt. So ergibt sich von süßen und zarten Kinderstimmen bei "Somewhere over the rainbow" bis zu dem Stück "Stand by me", bei dem auch einmal die wenigen Männer in der Gruppe im Vordergrund stehen dürfen, eine vielfältige Mischung. Chorleiterin Uli Meier hat sich gemeinsam mit ihrem Chor Gute-Laune-Lieder herausgesucht, die zusammen mit der musikalischen Untermalung von Gitarre, Percussion und Keyboard für Stimmung im Saal sorgen.

Mit einstudierter Choreografie zum Beispiel mit weißen Handschuhen, die unter Schwarzlicht leuchten, werden die Lieder aufgepeppt und bringen Bewegung auf die Bühne der ATSV-Halle in Kirchseeon. Trotz sichtlicher Nervosität bei den Solisten, aber auch den anderen Chormitgliedern meistern die Sängerinnen und Sänger ihr erstes Konzertprogramm und werden dafür mit tosendem Applaus aus dem Publikum gefeiert. Viele unter den Zuschauern sind bereits Fans und kamen zur Premiere des Chores vorbereitet. So wird bei "You raise me up" nicht nur mitgewippt, sondern es werden eingepackte Leuchtstäbe schwenkend in die Höhe gehalten. Das Stück "Nothing else matters" von der Band Metallica ist mit seinen tiefen traurigen Tönen der Hit dieses Abends in Kirchseeon.

Ganz gemäß dem Motto "Hört, was uns verbindet" zeigen die Mitglieder auf einer Leinwand hinter sich, dass die Verbundenheit in ihrer Gruppe über die Musik hinausgeht. "Schon von der ersten Stunde an war im Chor ein starkes Gefühl der Gemeinschaft spürbar, welches sich im Laufe der Zeit und insbesondere in den vergangenen Wochen der intensiven Vorbereitung auf unser Konzert noch verstärkt hat", sagt Cynthia Strecker.

Hinter dem Chor erscheinen auf einer Leinwand Bilder, auf denen man lachende Chormitglieder sieht. Das will Ton-Art in erster Linie transportieren: "Wir haben viel Spaß zusammen und am Singen. Wir sind miteinander verbunden und das über die Musik hinaus."

Nähere Informationen zum Kirchseeoner Chor "Ton Art" im Internet unter der Webseite www.tonart-kirchseeon.de

© SZ vom 20.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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