Kompakt und einfach zum Handhaben:Mit dem Schmetterling in den Urlaub

Friedrich Maier

"Farfalle" nennt sich der Zelt-Anhänger, den der Neufahrner Friedrich Maier selbst entwickelt hat.

(Foto: privat)

Der Neufahrner Friedrich Maier hat einen Zelt-Anhänger entwickelt und präsentiert ihn jetzt auf Off-Road-Messen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Friedrich Maier ist überzeugter Camper, aber einer mit ganz bestimmten Vorstellungen. Wohnmobile sind ihm jedenfalls zu groß, Campingbusse zu klein. Zeltanhänger haben nicht genug Schlafplätze für die Familie, und es fehlt an Stauraum. Ein Zelt, so wie früher, ist irgendwie auch nicht mehr das Richtige, und Mobile Homes können ebenfalls nicht alle Ansprüche erfüllen. "Es hat mir alles nicht so richtig gepasst", sagt der 41-jährige Neufahrner rückblickend.

Im Pfingsturlaub 2017 beobachtete er dann auf einem Campingplatz eine andere Familie, die ihr gesamtes Gepäck in einem kompakten Kofferanhänger verstaute. Wenn man so etwas noch zu einem komfortablen Familienzelt entfalten könnte, dachte er sich, dann wäre es perfekt. Und weil es das Wunsch-Konstrukt noch nicht gab, hat Friedrich Maier - von Beruf Bauingenieur im Bereich Verkehrswesen - eben selbst eines entwickelt. Der Prototyp steht mittlerweile auf einem Bauernhof zwischen Neufahrn und Fürholzen zur Ansicht, und auf Bestellung werden weitere "Farfalla Camper" produziert.

Der Name "Farfalla", italienisch für Schmetterling, ist mit Bedacht gewählt: Wie Schmetterlingsflügel lassen sich die Seitenteile von Maiers Anhänger auseinanderfalten, und wie ein Schmetterling kann der Anhänger innerhalb kürzester Zeit den Standort wechseln. Konkret heißt das: Selbst wenn man sich allein um den Aufbau kümmern muss, kann man gut 20 Minuten nach der Ankunft am Campingplatz schon am Tisch im fertig entfalteten Anhänger sitzen, versichert Maier. Und weil er das nicht nur so behaupten will, demonstriert es der Neufahrner gleich selbst.

Er klappt den Anhänger auf, breitet die "Flügel" aus, legt die Roste und Matratzen mit Maßen eines französischen Bettes in die beiden Seitenteile, stellt Tisch und Hocker dazwischen, macht die Anhängerklappe zum Vorzelt-Dach für die Küche. Jeder Zentimeter wird genutzt: Unter die beiden Schlafstellen für insgesamt vier Personen passen zum Beispiel jeweils vier Kisten - vor allem für Kleidung, aber auch für Spielsachen. Es gibt Stangen, an denen Kleiderstücke oder Handtücher aufgehängt werden können, und Platz für eine große Kühlbox. Wenn alles wieder abgebaut und verstaut ist, sind im Anhänger immer noch gut zwei Kubikmeter Luft: "Wir nehmen da die Radl mit", erzählt der Familienvater, der das mit der Frau und den zwei kleinen Söhnen schon ausprobiert hat.

Friedrich Maier hat sich ganz offensichtlich über jedes Detail Gedanken gemacht und bereits zwei bayerische Firmen gefunden, die ihm bei der Umsetzung helfen: Die eine stellt Anhänger und die andere Zelte her. Gut drei Monate benötigen sie vom Eingang der Bestellung bis zum fertigen Produkt. Dafür wird alles individuell nach den Wünschen der Kunden gemacht.

In zusammengeklapptem Zustand hat der "Farfalla-Camper" eine Länge von 2,55 Metern und eine Breite von etwa eineinhalb Metern. Weil er so kompakt ist, sollte es auch auf etwas ungewöhnlicheren Wegen keine Probleme geben, sagt Friedrich Maier: "Man kommt durch ein enges Bauerndorf in Südtirol genauso wie über eine skandinavische Passstraße." Der Familienvater hat sich mit seinem "Farfalla-Camper" einen Traum erfüllt, und vielleicht wird aus dem Hobby sogar noch ein Geschäft: Jetzt will er seinen Schmetterling, der mit vier Schlafplätzen ab einem Preis von 15 800 Euro zu haben ist, nämlich bei Camping- und Off-Road-Messen präsentieren.

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