Verkehr:Erstmals bekommen Radler in Dießen Vorfahrt

Verkehr an der Lachener Straße

Schutzstreifen an der Lachener Straße sollen künftig mehr Sicherheit für die Radfahrer auf der Dießener Hauptverkehrsachse schaffen.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Gemeinde markiert einen so genannten Schutzstreifen an der Staatsstraße. Fahrzeuge dürfen trotzdem darauf halten.

Von Armin Greune

Erstmals soll nun auch in der Marktgemeinde den Radfahrern Vorfahrt eingeräumt werden: Der Dießener Gemeinderat hat am Montagabend mehrheitlich beschlossen, an der Lachener Straße/Staatsstraße 2055 einen so genannten Schutzstreifen für Radfahrer anzulegen. Die Markierung mit gestrichelter Linie auf beiden Fahrbahnseiten soll sich auf einem Kilometer Länge von der Neudießener Straße bis zur Einmündung des Gewerbegebiets Romenthal ziehen. Dort beginnt der kombinierte Geh- und Radweg zum Ammersee-Gymnasium.

Der Antrag der Grünen war in der vorhergehenden Sitzung vertagt worden: Es war nicht zu klären, ob das mit dem Schutzstreifen verbundene Halteverbot einen kurzen Stopp ausschließt, wie ihn Anlieger bräuchten, um ihre Grundstückszufahrt aufzusperren. Dies konnte jetzt von der Dießener Polizeiinspektion dementiert werden: "Auch Halten zum Be- und Entladen bleibt erlaubt", erklärte Boris Nedschajew. Autos dürften den Streifen zudem zum Ausweichen bei Gegenverkehr nutzen, doch Radler hätten generell Vorrang. In Erling - wo wie in Herrsching auf den Durchgangsstraßen bereits Radlerspuren markiert sind - "passen Autofahrer schon eher auf", hatte Nedschajew erfahren. An der Lachener Straße wäre aber auch ein Geh- und Radweg denkbar, was allerdings nur mit Zustimmung des Straßenbauamts zu erreichen sei und höhere Kosten verursachen würde. Petra Sander (Grüne) wies jedoch darauf hin, dass dann sechs Meter Fahrbahnbreite und langwierige Grundstücksverhandlungen erforderlich wären: Ihr Antrag sei "wirklich das Minimum".

Dessen ungeachtet blieben Gemeinderäte von Freien Wählern und CSU bei ihrer ablehnenden Haltung zur Radlerspur. Edgar Maginot (CSU) sprach von "Augenwischerei", Georg Stadler (CSU) sah gar in parkenden Autos den besseren Schutz für Radler: "Sie haben den Verkehr beruhigt und sicherer gemacht." Thomas Höring (FW) hielt Von-Eichendorff-Straße oder Seeweg für die geeigneteren Radlerrouten. Hingegen war Gabriele Scheidl (CSU) dafür, mit dem Schutzstreifen in Dießen "Erfahrungen zu sammeln". Die Entscheidung dafür fiel schließlich mit 13 gegen acht Stimmen. Die Radlerspur soll noch in diesem Sommer aufgebracht werden.

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