FC Bayern II:Mehr Stress

Rückspiel im Grünwalder Stadion

Sonntag, 26.5., 16 Uhr, live auf Magenta Sport oder im Livestream auf br.de.

Nach dem 1:3 in Wolfsburg hofft Trainer Holger Seitz mit Bayerns U23 auf den Heimvorteil und will zielstrebiger spielen. Was den Trainer allerdings bedenklich stimmen dürfte: Seine Mannschaft konnte den Gegner kaum in Gefahr bringen.

Von Javier Cáceres

Es war nicht wirklich zu hören, was die Honoratioren des FC Bayern zu besprechen hatten, als sie am Mittwochabend im Kabinengang beieinander standen. Klubpräsident Uli Hoeneß, Sportdirektor Hassan Salihamidzic und andere, die sich auf den Weg an den Mittellandkanal gemacht hatten und eine Enttäuschung ernteten, die ihrer Mimik und auch dem hadernden Ton dann doch anzumerken war. Mit 1:3 hatte die U23 beim VfL das Hinspiel der Relegationsrunde um den Aufstieg in die dritte Liga verloren - und auch wenn die Auswärtstorregel greift, die man aus den Europapokalspielen kennt, einfacher wird es nicht, das Ziel umzusetzen, die zweite Mannschaft für die nächsthöhere Liga zu qualifizieren. "Die Wolfsburger sind besser mit der Situation Relegationsspiel zurechtgekommen", sagte Trainer Holger Seitz.

Ihm war eingestandenermaßen bewusst, dass die Wolfsburger früh in der Partie eigentlich mit 3:0 hätten führen müssen; Stürmer Blaz Kramer lief zwei Mal allein aufs Tor zu und scheiterte an dem weitgehend ausgezeichneten Bayern-Torwart Ron-Thorben Hoffmann. Gegen Michele Rizzi (7.) und Daniel Hanslik (33./45.+4) war Hoffmann allerdings machtlos. Zumal dem dritten Treffer der Wolfsburger ein schriller Fehler von Innenverteidiger Maxime Awoudja vorausging, er spielte Hanslik den Ball in die Füße. Zu einem eigenen Tor kamen die Bayern nicht. Das zwischenzeitliche 1:2 erzielte Ziegele per Eigentor (44.). Und bedenkenswert blieb aus Münchner Sicht, dass man in der zweiten Halbzeit dominierte und ein Positionsspiel aufzog, das auch Wolfsburgs Trainer Rüdiger Ziehl imponierte. Aber eben: keine Chancen.

"Die Lösung wird sein, zielstrebiger und weniger in die Breite spielen", sagte Seitz. Jeder Querpass müsse einem Plan folgen und Räume für vertikale Pässe öffnen. "Uns hat ein Stück weit der Mut zum Risiko verlassen", bemängelte er. Sein Team hätte den Gastgeber "mehr stressen" müssen. Den Stress hatten die Bayern aufgrund des Aufstiegsdrucks von oben, "da brauchen wir uns nichts vormachen", erklärte Seitz. Er unterstrich aber auch, dass er dies weder an einzelnen Spielern festmachen oder der Mannschaft als Ganzes einen Vorwurf machen wollte, sie sei bereit gewesen. Das Positive sei gewesen, dass man zurückgefunden habe ins Spiel. Die Hoffnung ruht nun auf dem Grünwalder Stadion. "In unserem Stadion, mit den Fans im Rücken", sagte Seitz, "sind wir eine Macht."

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