Europawahl 2014:So hat München bisher gewählt

Auch wenn bei dieser Europawahl mit einer höheren Wahlbeteiligung gerechnet wird: Die 50-Prozent-Marke konnte in diesem Jahrhundert noch nicht geknackt werden. (Foto: dpa)

Für Münchner sind die Entscheidungen des Europaparlaments längst viel wichtiger als die des Landtags - trotzdem lag die Beteiligung an Europawahlen zuletzt konstant unter 50 Prozent.

Von Dominik Hutter

Man kann nicht sagen, dass die Münchner bei Europawahlen mit großer Leidenschaft an die Urnen strömen. Die Beteiligung an der seit 1979 möglichen Direktwahl des Straßburger Parlaments fällt stets ziemlich mau aus - nur bei der Kommunalwahl 2014 war das Interesse noch geringer als an dem wenige Monate später stattfinden Europa-Pendant. Die 50-Prozent-Marke aber konnte in diesem Jahrhundert noch nicht geknackt werden, der Negativrekord war das Jahr 2004 mit einer Wahlbeteiligung von unter 39 Prozent.

Diesmal gilt wieder ein größeres Interesse als wahrscheinlich. Politiker verschiedener Couleur sprechen von einer Schicksalswahl, und streng genommen ist es für München längst viel wichtiger, was im Straßburger Plenarsaal oder in den in Brüssel tagenden Ausschüssen beschlossen wird, als die Debatten im Landtag. Die Wahlbeteiligung spiegelt das nicht wider, das Maximilianeum zieht mehr Münchner in die Wahllokale als das EU-Parlament. Eine Besonderheit bei Münchner Europawahlen ist der im Vergleich zu Bundestag, Landtag und Stadtrat überdurchschnittlich hohe Zuspruch für die Grünen, die 2004 und 2009 die SPD als zweitstärkste politische Kraft ablösten. 2014 zogen dann die Sozialdemokraten wieder an den Grünen vorbei und rückten der CSU als traditionelle Nummer eins ziemlich nah auf die Pelle.

Wobei auch für Europawahlen gilt: "Das" Münchner Wahlergebnis gibt es eigentlich nicht, es handelt sich um einen reinen Durchschnittswert. Denn die 25 Stadtbezirke stimmen sehr unterschiedlich ab. In der Innenstadt genießen traditionell Rote und Grüne mehr Zuspruch, in Richtung Stadtrand wird es dann immer schwärzer.

© SZ vom 25.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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