FC Bayern in der Einzelkritik:Lewandowski verdreht magisch den Kopf

Der Stürmer schießt Lewandowski-Gedächtnistore, Neuer verblüfft mit seinen Reflexen und Ribéry wird von den Fans auf den Rasen geschickt. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Von Saskia Aleythe, Berlin

Manuel Neuer

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(Foto: REUTERS)

Verpasste die Saisonhighlights des FC Bayern der vergangenen 41 Tage und hatte nun gehörig was nachzuholen. Durfte dabei Teil der Abschiedsparty von Rib & Rob sein, was praktischerweise auch das Pokalfinale war. Musste nach elf Minuten einen Kopfball von Yussuf Poulsen an die Latte abwehren, verblüffte dabei mit einem starken Reflex wie einer, der gleich den ersten Tischtennis-Ball beim Beer-Pong versenkt. Versenkte auch seinen zweiten Ball, als er nach dem Pausenpfiff im Infight gegen Emil Forsberg mit dem Bein klärte. Bereitete sich dann vor für die Doubleparty.

Joshua Kimmich

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(Foto: REUTERS)

Feiert gerade wohl seinen schleichenden Abschied von hinten rechts, könnte in der kommenden Saison weiter auf der Mitte eine tragende Rolle übernehmen. Bekommt in Partykreisen jetzt vielleicht den Spitznamen Meister Propper vepasst, ließ selbst bei dreckigen Angriffen der Rasenballsportler einen blitzblanken Strafraum durch präzises Grätschen zurück.

Niklas Süle

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Ist die Art Partygast, die beim Anstoßen erstmal die halbe Bierflasche verschüttet, drosch den Ball zu Beginn meilenweit ins Aus. Teilte sich sein Getränk nun eben ein und machte den Fauxpas durch aufmerksames Verteidigen wieder wett. Als die Stimmung nach einer knappen Stunde zu kippen drohte, auch im eigenen Strafraum knapp vor der Linie mit ruhigem Fuß. Süle kann man beim Ausgehen die Schlüssel anvertrauen.

Mats Hummels

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(Foto: AFP)

Durfte die deutsche Nationalhymne hören, was vielleicht trübe Gefühle beim aussortierten Nationalspieler weckte. Schmollte trotzdem nicht wie ein frisch verlassener Teenager, sondern brachte ein paar Minuten vor der Pause fast den Brüller des Abends: Schoss den Ball einmal humorlos flach durch die Mitte und legte Coman damit fast das 2:0 auf. Hatte dadurch frischen Mut gefasst wie nach gelungenem Flirt am Partybuffet und verlangte Peter Gulacsi eine feine Beinabwehr ab. Feuerte in der zweiten Halbzeit mit stolzer Brust einen zu optimistischen Fernschuss ab, bekam später noch den Ball ins Gesicht. Stand wieder auf. Ist eh das Wichtigste.

David Alaba

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(Foto: REUTERS)

Es ist immer gut, einen Alaba auf der Party dabei zu haben: Einer wie er hat immer noch eine Packung Chips im Rucksack, wenn das Essen ausgeht. Half aus, wenn seine Kollegen auch zu zweit nicht wussten, wie sie Leipzigs Tempofußball stoppen sollten. Mischte dann vorne mit, als er Lewandowski zum 1:0 anflankte. Reichte in der Halbzeit vermutlich die Playlist für die Doublefeier beim Bankett-DJ ein.

Javier Martínez

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Ereilte das Schicksal, das sonst nur Gastgeber trifft: War die ganze Zeit da, aber zu beschäftigt, um aufzufallen. Es war kein Spiel für Mittelfeldstrategen, zu schnell bewegte sich der Ball von einer Seite auf die andere. Von Kovac blieb Martínez nicht unentdeckt, er holte ihn nach 65 Minuten von der Tanzfläche.

Thiago

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(Foto: REUTERS)

Hat sich nun den Namen Torpedo-Thiago verdient: Schoss nach 20 Minuten mit dem Kopf voran fast quer in der Luft Richtung Ball, um denselben endlich mal in den Leipziger Strafraum zu befördern. Schoss mit Bodenkontakt auch über alle Flecken des Rasens, Thiago war gefühlt überall.

Serge Gnabry

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Machte im Februar im gleichen Stadion zwei Tore im Achtelfinale gegen Hertha BSC und deutete an, dass Robben schon mal seine Abschiedsparty planen kann. Zog nun zu Beginn auf der rechten Seite seine Bahnen und trickste sich durch Marcel Halstenbergs Abwehrbeine, war aber von Nico Kovac hauptsächlich auf links gebucht. Rannte doppelt so schnell wie Müller, hatte aber immer einen Leipziger an sich kleben. Ließ sich die Party trotzdem nicht verderben. Feierte ab der 73. Minute auf der Bank, herzte vorher noch mal Robben.

Thomas Müller

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(Foto: AFP)

Rannte nach 25 Minuten allein aufs Tor zu, wirkte dabei so erschrocken wie einer, der feststellen muss, dass ihm sein Partydress von der Abifeier nicht mehr passt. Wurde innerhalb von zwei Sekunden von den restlichen 20 Spielern eingeholt, griff sich blamiert auf den Kopf. Wurde auch sonst nicht mehr schneller. Früher war mehr Müller, früher war mehr Lametta.

Kingsley Coman

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Machte im Februar im gleichen Stadion ein Tor im Achtelfinale gegen Hertha BSC und deutete an, dass Ribéry schon mal seine Abschiedsparty planen kann. Wollte nun eigentlich schon die Musik lauter drehen, als er von Hummels geschickt aufs leere Tor zulief, machte den Plan allerdings ohne Ibrahima Konaté. Vor der Pause beinahe mit der Vorlage zum 2:0 durch Lewandowksi, nach der Pause mit kapitalem Fehlpass in der Zentrale. Was ihm ziemlich wurscht war, tanzte einfach weiter, als ob niemand zuschaute. Und machte in der 78. Minute ein Tor, das man gesehen haben sollte. 2:0, Leipzig k.o. Ging in der 87. Minute für Ribéry.

Robert Lewandowski

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Hat gefühlt schon diverse Male Abschied vom FC Bayern Richtung Real Madrid genommen, merkte aber kürzlich, dass es sich zwischen Flaucher und Fröttmaning doch ganz gut leben lässt und würde jetzt vielleicht doch gerne für immer bleiben. Schoss dafür sein eigenes Robert-Lewandowski-Gedächtnistor, als er in der 29. Minute durch magisches Kopfverdrehen das 1:0 herbeizauberte. Bei seinem Lupfer zum 3:0 plötzlich ungehalten unbedeckt. Magie, neu interpretiert - das funktioniert zu später Stunde auch bei einer Pokalparty.

Corentin Tolisso

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(Foto: dpa)

Kam nach 65 Minuten für Martínez aufs Feld und ging nach 94 Minuten als Doublegewinner vom Rasen. Alles richtig gemacht.

Arjen Robben

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Erschien nach 73 Minuten auf seiner eigenen Feier, wurde von den Münchner Fans gebührend begrüßt. Fünf Minuten später stand es 2:0. Der Robben-Effekt? Egal! Paaaaaaarty.

Franck Ribéry

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(Foto: dpa)

Wurde nach 80 Minuten von den Fans auf den Rasen gebeten, bekam seinen Einsatz sieben Minuten später. So begehrt, so geliebt. Der Rest war Euphorie.

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