USA:Mit dem Hammer

Trump mag sich nach dem Deal mit Mexiko feiern - erreicht hat er nichts.

Von Alan Cassidy

Noch ist nicht klar, was genau die Einigung zur Migration umfasst, die die USA und Mexiko gefunden haben. Wenn es aber stimmt, dass sich Mexiko zum sicheren Drittstaat für Asylbewerber erklären könnte, wäre das ein politischer Erfolg für den US-Präsidenten. Seine erpresserische Drohung, Strafzölle zu verhängen, wenn Mexiko nicht den Strom von Migranten stoppe, hätte sich dann aus seiner Sicht gelohnt. Diplomatie mit dem Vorschlaghammer, das Ausspielen wirtschaftlicher Macht: Das ist ganz nach Trumps Geschmack.

Zwar sind nicht alle Zugeständnisse, die Mexiko nun eingegangen ist, eine direkte Folge der angedrohten Zölle. Aber zweifellos sind sie eine Folge des Drucks, den die USA in den vergangenen Monaten aufgebaut haben. Den Preis für die jüngste Eskalation wird allerdings nicht nur Mexiko bezahlen. Indem Trump den Mexikanern zerstörerische Abgaben in Aussicht stellte, untergräbt er das Vertrauen in die USA als berechenbarer Verbündeter und stürzt die Wirtschaft in Unsicherheit.

Vor allem aber ist schwer zu sehen, wie Trumps Deal die Migration stoppen soll. Gegen die Gewalt, Korruption und Armut in den Herkunftsländern ist damit nichts getan. Der US-Präsident mag sich nun als Sieger feiern. Doch solange die Migranten an der Grenze nicht weniger werden, hat er nichts erreicht.

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