Journalismus:"New York Times" stellt Karikaturen ein

In der internationalen Ausgabe sollen keine politischen Zeichnungen mehr erscheinen, teilt das Blatt mit. Man habe den Schritt schon länger geplant.

In der New York Times erscheinen ab 1. Juli keine täglichen politischen Karikaturen mehr. Wie das Blatt am Dienstag mitteilte, endet damit die Zusammenarbeit mit den beiden Zeichnern Patrick Chappatte und Heng Kim Song.

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Vor zwei Monaten bereits hatte die US-Zeitung aufgehört, sogenannte syndicated cartoons zu veröffentlichen, Karikaturen, die in mehreren Medien gleichzeitig erscheinen. Grund dafür war eine karikierte Darstellung von Benjamin Netanjahu und Donald Trump gewesen, die sich antisemitischer Bildsprache bedient hatte. Die New York Times hatte sich damals mit den Worten entschuldigt, die Zeichnung sei beleidigend gewesen und hätte nicht veröffentlicht werden dürfen.

James Bennet, verantwortlich für die Meinungsseiten bei der New York Times, wird mit den Worten zitiert, man sei "sehr dankbar für und stolz" darauf, was Chappatte und Heng Kim Song für das Blatt geleistet haben. Mit dem Schritt, der schon mehr als ein Jahr lang geplant war, wolle man die internationale Ausgabe an die nationale angleichen.

Patrick Chappatte äußerte sich auf seiner Website: "Mit einem Seufzen lege ich meinen Stift nieder: Eine einzige Zeichnung, die nicht einmal von mir stammte, hat jahrelange Arbeit zunichte gemacht und hätte niemals in der besten Zeitung der Welt erscheinen dürfen."

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Bennet kündigte außerdem an, man werde weiterhin "in Meinungsjournalismus investieren, ebenso in visuellen Journalismus, der nuanciert, komplex und stark aus unterschiedlichen Blickwinkeln berichtet." Im vergangenen Jahr hatte die New York Times einen Pulitzerpreis für politische Cartoons gewonnen - für eine Serie, die die Geschichte einer syrischen Flüchtlingsfamilie erzählt.

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