Unicef-Studie:Schweden macht die familienfreundlichste Politik

Baby und Vater beim Essen

Deutschland liegt im Ranking insgesamt auf Platz sechs, bei den Väter-Monaten auf Rang zehn.

(Foto: Sean Gallup/Getty)

Elternzeit, Väter-Monate, Kinderbetreuung: Einer Studie des UN-Kinderhilfswerks zufolge sind die Bedingungen für Familien in Schweden am besten. Deutschland schneidet gut ab - ganz anders die Schweiz.

In Schweden sind die politischen Bedingungen für Familien laut einem aktuellen Unicef-Bericht am günstigsten. Im Ranking der am Donnerstag veröffentlichten Studie folgen Norwegen, Island, Estland und Portugal. Deutschland belegt den sechsten Rang.

Am wenigsten haben Familien demnach in der Schweiz, Griechenland, Zypern, dem Vereinigten Königreich und Irland von ihren Regierungen zu erwarten. "Wir brauchen Regierungen, die Eltern dabei unterstützen, ein Umfeld für die Pflege von Kleinkindern zu schaffen", forderte die Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.

Unicef befürworte mindestens sechs Monate Elternzeit und einen universellen Zugang zu hochwertiger, bezahlbarer Kinderbetreuung von der Geburt bis zur Einschulung. Die Wissenschaftler stützen sich den Angaben zufolge auf Zahlen von 2016, um den Grad familienfreundlicher Politik in den 41 reichsten Ländern zu vergleichen.

85 Wochen: Estland bietet den längsten Mutterschutz

Die Kategorien waren die Dauer der Elternzeit bei vollem Gehalt und der Anteil exklusiver Väter-Monate. Ferner betrachteten die Forscher nationale Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren und jene für Mädchen und Jungen von drei bis sechs Jahren. In Schweden gibt es laut Bericht 35 Wochen Elternzeit bei vollem Gehalt (Rang 17). Rund elf Wochen seien den Vätern vorbehalten (Rang 4). Rund die Hälfte aller unterdreijährigen Kinder belegten einen Betreuungsplatz (Rang 5). Bei den Kindern zwischen drei und sechs Jahren liege die Betreuungsquote bei etwa 97 Prozent.

In Deutschland verfügten Eltern über 43 Wochen Elternzeit (Rang 12), hieß es. Der Väter-Wochen-Anteil liege bei 5,7 Wochen (Rang 10). Rund ein Drittel der Unterdreijährigen seien regelmäßig in Betreuungseinrichtungen (Rang 13). 92 Prozent aller Drei- bis Sechsjährigen gingen in einen Kindergarten (Rang 12).

Estland bietet Müttern laut Studie mit 85 Wochen den längsten bezahlten Mutterschutz, gefolgt von Ungarn (72 Wochen) und Bulgarien (61 Wochen). Die USA seien das einzige in die Analyse einbezogene Land, in dem es keine nationale Richtlinie für bezahlte Elternzeit gebe, hieß es.

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