Wahlkampf ist eröffnet:Thomas Stark bekommt volle Rückendeckung der CSU

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Formuliert bereits klare Ziele: Thomas Stark, der für die Poinger CSU als Bürgermeister kandidiert. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Poinger Ortsverband nominiert offiziell seinen Bürgermeisterkandidaten. Nach der Ära Hingerl wittern die Christsozialen nun ihre Chance.

Von Andreas Junkmann, Poing

Die Poinger CSU steht geschlossen hinter ihrem Kandidaten für das Bürgermeisteramt: Am Mittwochabend haben die Mitglieder Thomas Stark ohne Gegenstimme für die Wahl im kommenden Jahr nominiert. Der 54-Jährige kann somit offiziell in das Rennen um die Nachfolge von Amtsinhaber Albert Hingerl (SPD), der nicht mehr als Rathauschef kandidieren wird, einsteigen. Neben Stark stehen bereits Reinhard Tonollo für die SPD und Günter Scherzl für die Freie Wählergemeinschaft Poing (FWG) als Bewerber fest. Dennoch rechnen sich die Christsozialen bei den Kommunalwahlen 2020 gute Chancen aus.

Schon bei der Mitgliederversammlung im Poinger Hof ist die Aufbruchsstimmung spürbar. Die bestuhlten Plätze reichen bei weitem nicht aus. Bevor die Nominierungsveranstaltung beginnen kann, müssen die Organisatoren weitere Stühle und Tische herbeischaffen, damit überhaupt alle Gäste im brechend vollen Nebenzimmer des Hotels unterkommen können. Nach dem Ende der Ära Hingerl, der seit der Jahrtausendwende die Geschicke im Poinger Rathaus leitet, sehen die Christsozialen nun ihre Zeit gekommen. Oder wie die ehemalige stellvertretende Ministerpräsidentin Christa Stewens sagt: "Mit Thomas Stark haben wir hervorragende Chancen, das Amt zu übernehmen."

Thomas Stark will auch im Fall des Wahlsiegs parteilos bleiben

Stewens ist eine von mehreren Rednerinnen und Rednern, die sich am Mittwochabend für die Nominierung von Stark aussprechen. Bereits Ende Mai hatten die Christsozialen ihren Kandidaten, der seit 29 Jahren in der Verwaltung des Poinger Rathauses arbeitet, präsentiert. Dabei ist Stark selbst parteilos - und das will er auch im Falle des Wahlsiegs im nächsten Jahr bleiben, wie er auf Nachfrage der SZ bestätigt. Der Stimmung bei der Mitgliederversammlung tut das indes keinen Abbruch.

"Für uns ist er ein Glücksgriff", sagt etwa Ludwig Berger. Thomas Stark habe Fähigkeiten, die ihn ganz weit von den anderen beiden Mitstreitern abheben würden, so der Fraktionssprecher weiter. Christa Stewens nennt es einen "mutigen Schritt", dass Stark sich aus der Verwaltung lösen wolle, um selbst Verantwortung zu übernehmen. Schließlich, so Stewens, gebe es aber auch viel Neues zu gestalten in Poing. Als "sympathisch, kompetent und vor allem authentisch" bezeichnet zweite Fraktionssprecherin Eva-Maria Lawes den, wie sie selbst sagt, "Wunschkandidaten" der CSU.

Ein Schulschwimmbad in Poing hat für den Kandidaten oberste Priorität

Und der meldet sich am Nominierungsabend natürlich auch selbst zu Wort - und beweist gleich, dass er sich bereits durchaus Gedanken gemacht hat, was er als möglicher Rathauschef anpacken will. Oberste Priorität, so Stark, habe für ihn der Bau eines Schulschwimmbades. "Ein Ort wie Poing muss den Kindern Schwimmunterricht anbieten können", sagt der 54-Jährige. Ein weiteres großes Thema sei die Erweiterung des Sportzentrums. Aber, wie Stark ausdrücklich betont, immer unter Finanzierungsvorbehalt. Denn die klamme Poinger Haushaltskasse bereitet dem Kandidaten jetzt schon einiges an Kopfzerbrechen. Bei einer Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 1800 Euro liege man klar über dem bayernweiten Schnitt von 630 Euro. "Da müssen wir deutlich abbauen."

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Der 51-Jährige geht für die Freie Wählergemeinschaft ins Rennen um die Nachfolge von Albert Hingerl. Er präsentiert eine To-Do-Liste an Themen.

Außerdem will Thomas Stark mehr für bezahlbaren Wohnraum in der Gemeinde tun, "sonnst können sich Poing nur noch die Reichen leisten". Ebenfalls auf der Agenda stehen Themen wie die Weiterentwicklung des Jugendkonzepts, die Digitalisierung der Rathausverwaltung und der Ausbau des Wirtschaftsstandortes.

Diese Argumente haben die 58 wahlberechtigten Mitglieder offenbar überzeugt, nach der fast halbstündigen Ansprache spenden sie ihrem Kandidaten stehende Ovationen - und geben ihm, mit Ausnahme einer ungültigen Stimme, ihr volles Vertrauen. Dieses muss Thomas Stark nun zurückzahlen, er selbst sieht sich dafür gerüstet. Und als eingefleischter Fan von 1860 München hat Stark in Anlehnung an eine beliebte Löwen-Hymne auch schon ein Motto für den Wahlkampf parat: "Stark wie noch nie."

© SZ vom 21.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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