Murales:Wandbilder vom Feinsten

Lesezeit: 1 min

Die Ergebnisse des Artding-Festivals sind so großartig, dass man sich mehr wünscht

Von Florian Tempel, Erding

1 / 5
(Foto: Renate Schmidt)

Die Werke des Artding-Festivals: 1. "Bring It with You" von der Australierin Georgia Hill in der Riverastraße 4.

2 / 5
(Foto: Renate Schmidt)

2. "Blumenmädchen" vom Zwei-Mann-Kollektiv Ate Crew aus Würzburg in der Stefanstraße 17.

3 / 5
(Foto: Renate Schmidt)

3. "Aqua Alta" von Zoer aus Frankreich in der Gießereistraße 1.

4 / 5
(Foto: Renate Schmidt)

4. "Wild Life" von Festival-Veranstalter Mr. Woodland im Dr.-Ulrich-Weg 1.

5 / 5
(Foto: Renate Schmidt)

5. "Captivation" vom niederländischen Duo TelmoMiel in der Franzensbader Straße 6.

So schnell kann's gehen: Nur eine Woche waren die Künstler des Artding-Festivals in Erding und haben in so kurzer Zeit das Gesicht eines Stadtteils nachhaltig verändert. Fünf Häuserwände in Klettham sind nun keine monotonen Fassaden mehr, sondern großartige Gemälde im Riesenformat. Nicht nur Mr. Woodland, der Initiator und Organisator des Festivals, ist begeistert von den absolut sehenswerten Ergebnissen: "Das Feedback ist brutal gut, es gibt nur positive Reaktionen. Dass es so gut ankommt, damit habe ich nicht gerechnet."

Er und seine Künstlerkollegen kennen es auch ganz anders. Noch immer passiere es ihnen, sagt Mr. Woodland, dass ihre Kunst mit Graffiti-Sprühereien in einen Topf geschmissen werde. Und immer wieder müssten sie sich die Frage gefallen lassen, ob sie das denn überhaupt dürften und eine Erlaubnis dafür hätten. Dabei kann auch der Laie auf den ersten Blick erkennen, dass die Bilder von Georgia Hill, TelmoMiel, Zoer, der Ate Crew und Mr. Woodland mit Graffiti wenig bis nichts zu tun haben. Der von Mr. Woodland bevorzugt Begriff Mural Art geht auf die in den 1920er Jahren in Mexiko geprägte Bezeichnung Murales zurück, mit der Wandmalereien im öffentlichen Raum bezeichnet werden. Auch die Maltechnik der meisten Künstler des Artding-Festivals basiert nicht, wie bei Graffiti, auf der Verwendung von Sprühdosen. Georgia Hill, TelmoMiel und Zoer haben ihre Werke ausschließlich mit Pinseln gemalt, mit Acrylat-Wandfarben aus einem Erdinger Baumarkt. Mr. Woodland hat zu etwa 30 Prozent auch Dosen verwendet. Nur die Ate Crew hat ihre gesamte Hauswand mit Sprühdosen gemalt.

Das erste Artding Festival kam bei vielen Erdinger so gut an, dass Mr. Woodland gerne Fortsetzungen in anderen Stadtteilen folgen lassen würde. Das Format mit einem Eigenbeitrag und vier eingeladenen Künstlern oder Künstlergruppen hat sich nach Quantität und Qualität sehr gut bewährt. Mr. Woodland liegt aber auch schon eine Anfrage aus einer anderen Stadt vor, die dem Vorbild Erdings gerne folgen würden.

© SZ vom 22.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: