Freisinger Köpfe:Fürs Klima auf die Straße

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Anton Hutter engagiert sich bei Fridays for Future

Von Laura Dahmer, Freising

Anton Hutter ist 14 Jahre alt und Schüler am Josef-Hofmiller-Gymnasium. Er spielt gerne Posaune, geht viel Fahrrad fahren, macht Parkour. Und er geht für das Klima auf die Straße. Hutter hat die Freisinger Whatsapp-Gruppe von Fridays for Future gegründet und damit die Anfänge für die Schülerdemos gelegt, die am 24. Mai zum ersten Mal stattfanden. Heute ist er einer der beiden Pressesprecher der Freisinger Ortsgruppe von Fridays for Future.

Der 14-Jährige hat sich schon immer für das Klima interessiert. Wie sehr, habe er aber erst gemerkt, als die Schülerbewegung "Fridays for Future" auf der Bildfläche erschien. Jetzt spricht er von Dingen wie dem Kohleausstieg und dem letzten Sonderbericht des Weltklimarates IPCC. Vier Mal ist er insgesamt nach München zur Demo gegangen, einmal wurde Hutter deshalb von der Schule verwiesen. Obwohl die Bewegung groß ist und sich mittlerweile Eltern und Wissenschaftler anschließen, hat der Schüler das Gefühl, nicht richtig ernst genommen zu werden. Einmal wurde er sogar auf der Straße beschimpft, weil er mit Fridays for Future unterwegs war. "'Verpiss dich' hat da einer zu mir gesagt. Aber mir ist sowas egal, ich mache trotzdem weiter", sagt Anton Hutter.

Die Arbeit für die Ortsgruppe der Bewegung sei "schon stressig": Einmal die Woche trifft sich die Kerngruppe aus etwa 20 Leuten zum Plenum, um gemeinsam Aktionen zu planen. Hutter kümmert sich außerdem mit um etliche Social Media-Kanäle, schreibt Pressemitteilungen und entwirft Flyer. Die Schule, sagt er, leidet da nicht drunter, und seine Eltern unterstützen ihn dabei. Die mussten für ihren umweltbewussten Sohn auch schon den Supermarkteinkauf umstellen: "Ich kaufe keine Milch mehr in Plastik-Tetrapaks, sondern nur noch in Glasflaschen, Joghurt und Sonnencreme genauso. Und alles immer in möglichst großen Verpackungen."

In seiner Familie ist Hutter mit dem Thema generell Vorreiter, seine Geschwister waren zwar mit auf der Demo, sind aber sonst bei Fridays for Future nicht aktiv. "Aber sie unterstützen mich da voll und ganz."

© SZ vom 24.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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