Engagement:Preiswürdige Integration

Sportliche Initiativen für Flüchtlinge werden ausgezeichnet

Wer in Regensburg beim Verein Campus-Asyl e.V. zu Besuch ist, kommt an den Pokalen, die dort herumstehen, gar nicht vorbei. "Wir gewinnen immer wieder, mit dem Fußballteam sind wir schon mal Regensburger Alternativer Meister geworden - und dann gibt es da einen Asylbewerber aus Äthiopien, der hat reihenweise Zehn-Kilometer-Läufe gewonnen", sagt Geschäftsführer Björn Reschke. An diesem Donnerstag kommt eine weitere Auszeichnung hinzu. Das Projekt "Campus-Asyl Sport" steht bei der Verleihung des Bayerischen Integrationspreises im Landtag ganz oben auf dem Siegertreppchen.

Gut 300 Aktive, vor allem junge Menschen, haben sich in der Regensburger Initiative zusammengefunden, um geflüchteten Menschen durch Sportangebote zu ermöglichen, dem oftmals tristen und hoffnungslosen Alltag im "Ankerzentrum" oder in den Gemeinschaftsunterkünften zumindest zeitweise zu entkommen. Außer Fußball und Lauftreffs gibt es Yoga für Frauen, Tanzkurse für Mädchen, Fitness- und Schwimmkurse, einen Kletterkurs und vieles weitere mehr.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner, die mit Innenminister Joachim Herrmann die Preise verleiht, lobt den Einsatz der Ehrenamtlichen: "Integration muss vor allem von Menschen im Alltag geleistet werden." Herrmann - zugleich auch Integrations- und Sportminister - ist wiederum überzeugt: "Wer auf dem Spielfeld zusammenhält, wer im selben Team rudert oder tanzt, schaut nicht auf Hautfarbe, Religion oder Herkunft des anderen." Hermanns Worte sind durchaus ein Hinweis darauf, wer sonst noch mit dem Integrationspreis bedacht wird: das "Breakdance-Multiplikatoren-Projekt Würzburg" auf Platz zwei. Und auf Platz drei das "Starke Team Außergewöhnlicher Ruderer" in Würzburg.

© SZ vom 27.06.2019 / dm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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